Weil am Rhein Nachfrage größer als Angebot

Weiler Zeitung

Der Immobilienmarkt ist wie leergefegt / Auch die Preise haben angezogen

Von Siegfried Feuchter

Weil am Rhein. Der Immobilienmarkt in der Grenzstadt ist nach wie vor sehr angespannt. Die Nachfrage ist größer als das Angebot. Makler suchen händeringend nach Mietwohnungen und auch nach Kaufobjekten – ob Eigentumswohnungen oder Häuser. Doch der Markt ist wie leergefegt, bestätigen Makler auf Anfrage unisono. Wegen des geringen Angebots haben auch die Preise angezogen.

Wenn in der Stadt eine Wohnung frei wird, dann erscheint sie selten in einem Zeitungsinserat oder in einem Internetportal. Denn: „Ich habe eine Liste vorgemerkter Kunden – sowohl für Mietwohnungen als auch für Käufer von Häusern und Eigentumswohnungen“, sagt beispielsweise Thomas Abele. Und mit dieser Aussage steht er nicht allein, dasselbe sagen auch andere Makler. „In allen Bereichen ist die Lage sehr angespannt“, stellt Gerd Hermann von Universal-Immobilien fest.

Es sind so gut wie keine Mietwohnungen auf dem Markt. Vor allem für junge Familien fehlen Wohnungen – ob kleinere oder größere. „Erstens gibt es in Weil am Rhein kaum noch Grundstücke, zweitens halten sich Investoren wegen der Gesetzgebung, verbunden mit zahlreichen Auflagen, zurück“, sagt Abele. Die Mietpreisbremse wirke sich ebenso negativ auf die Investitionstätigkeit aus wie die Energiesparverordnung, die das Bauen teurer mache.

„Viele Grenzgänger wären bereit, für die Miete auch tiefer in die Tasche zu greifen, doch es gibt kein Angebot“, sagt Hermann und macht einen Vorschlag, wie auf einen Schlag mehr Wohnungen geschaffen werden könnten: „Die Stadt sollte im Baugebiet Hohe Straße zwei ansprechende Hochhäuser bauen. Ich habe keine Bedenken, dass dafür keine Investoren gefunden werden könnten. Lörrach, Rheinfelden und Freiburg machen es doch vor.“

Das knappe Angebt an Häusern und Wohnungen hat in den vergangenen Monaten auch die Preise in die Höhe getrieben. Bei Eigentumswohnungen in guter Lage und bei entsprechender Qualität müssen bei Neubauten zwischen 3000 und in der Spitze gar bis 4000 Euro pro Quadratmeter bezahlt werden, während für gebrauchte gut erhaltene Eigentumswohnungen zwischen 2000 und 3000 Euro pro Quadratmeter verlangt werden. „Die Nachfrage nach Gebrauchtimmobilien ist stark“, berichtet ein Weiler Immobilienfachmann. Denn Kapitalanleger würden gern in Betongeld investieren, so sie denn etwas finden würden.

Auch die Mietpreise haben unter dem Druck der Marktlage angezogen. Für Neubauten in guten Lagen müssen je nach Standard zwischen zehn und zwölf Euro pro Quadratmeter bezahlt werden.

Seit der Franken so stark geworden ist gegenüber dem Euro, gibt es auch vermehrt Anfragen von Schweizer Kapitalanlegern, die in eine Wohnung oder ein Haus investieren wollen. Thomas Abele hat auch einige Anfragen von jungen Ehepaaren, die in der Schweiz arbeiten und dann aus steuerlichen Gründen in die Schweiz gezogen sind, jetzt aber wieder nach Deutschland zurückkehren wollen, weil sie eine Familie gründen wollen.

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