Die Stadt kann durchatmen und in Ruhe ein Konzept entwickeln. Die eigentlich für dieses Jahr vorgesehene Übergangslösung, 70 Flüchtlinge in Wohncontainern unterzubringen, muss erst später gezogen werden. Von Marco Fraune Weil am Rhein. Wegen fehlendem Wohnraum und mangelnden Alternativen in Weil am Rhein war die Stadt noch Ende September davon ausgegangen, dieses Jahr 70 Flüchtlingen in Wohncontainern auf dem Messeplatz eine Bleibe bieten zu müssen. Eine zweite Containereinheit mit der gleichen Größe sollte außerdem im Frühjahr 2017 im Bereich Hohe Straße aufgestellt werden. Vor Herbst nächsten Jahres wird aber voraussichtlich kein Wohncontainer aufgestellt. Wie Erster Bürgermeister Christoph Huber auf Anfrage erklärt, müssen nächstes Jahr deutlich weniger Flüchtlinge im Rahmen der Anschlussunterbringung aufgenommen werden. Hinzu komme, dass vor allem auf der Zeitschiene eine deutliche Entspannung eingetreten ist. „Aktuell ist der große Druck weg.“ Die Aufnahmequote für dieses Jahr sei erfüllt. Die aufzunehmenden Flüchtlinge konnten weiter dezentral unterkommen, da die Stadt noch Wohnraum auftrieb. Wie berichtet, soll für die Flüchtlinge aus den Wohncontainern ab Ende 2019 sozialer Wohnraum geschaffen sein, womit sie in feste Bauten ziehen könnten. Ein Grund für die geringere Zuweisung von Flüchtlingen in die Anschlussunterbringung in Weil am Rhein ist auch, dass in Haltingen die vom Landkreis betriebene Gemeinschaftsunterkunft weiter Bestand haben wird, wie Kreis-Sozialdezernentin Elke Zimmermann-Fiscella in dieser Woche erklärte. Die künftig auf etwa 100 Plätze verkleinerte Unterkunft reduziert gleichzeitig die Zahl der Flüchtlinge, die von der Stadt Weil am Rhein aufgenommen werden muss. Statt ursprünglich 245 Flüchtlinge geht Huber davon aus, dass es im nächsten Jahr nur noch 130 bis 135 Flüchtlinge sind, die eine Anschlussunterbringung benötigen. „Den Messeplatz als Standort bewerten wir noch sorgfältiger“, erklärt Huber. So wird derzeit an der Konzeptentwicklung gearbeitet. Klar sei aber auch, dass es sich um Wohnraum im Wohngebiet handelt, blickt der Erste Bürgermeister auf das Areal. Da sich eine massive Bauweise nicht auf die Schnelle verwirklichen lasse, werde weiter auf mobile Wohneinheiten gesetzt. Zu groß sollen diese laut Huber nicht ausfallen, da sie sich in die Nachbarschaft einfügen müssen. Beim Blick auf das Genehmigungsverfahren zeigt sich, dass die Wohncontainer mindestens etwa ein Dreivierteljahr später aufgestellt werden als ursprünglich vorgesehen. „Eine Baugenehmigung ist noch nicht beantragt“, erklärt Huber, womit die ersten drei Monate noch ins Land ziehen werden. Dann folge eine europaweite Ausschreibung, die weitere drei Monate erfordert. Anschließend müssten die Einheiten noch gebaut, geliefert und bezugsfertig gemacht werden, womit der Herbst 2017 schon zeitlich erreicht wäre.