Weil am Rhein Nur eine Handvoll Anwohner

Weiler Zeitung
Die Wohncontainer für Flüchtlinge werden aktuell direkt neben den Neubauten auf dem Messeplatz errichtet. Foto: Marco Fraune Foto: Weiler Zeitung

Unterkunft: Stadtverwaltung informiert über Flüchtlingsunterbringung am Messeplatz

Von Marco Fraune

Weil am Rhein. Anwohner des Messeplatzes sind am Dienstagabend über die Flüchtlingsunterkunft in ihrer direkten Nachbarschaft und die grundsätzlichen Anstrengungen der Stadt bei der Unterbringung der Geflüchteten sowie den Integrationsbemühungen informiert worden. Die Resonanz hielt sich aber in Grenzen: Nur fünf Anwohner kamen zu der nichtöffentlichen Veranstaltung, zu der die Stadt eingeladen hatte.

Nachfragen unserer Zeitung bei betroffenen Anwohnern lieferten unterschiedliche Gründe für die geringe Präsenz der Nachbarschaft bei dem Termin, an dem neben der Verwaltung auch Gemeinderäte teilnahmen.

„Es war eh’ schon alles gelaufen“, lautete eine Begründung dafür, nicht teilgenommen zu haben. Die Nachbarn könnten nichts mehr bewirken. Ein halbes Dutzend Betroffene fehlte laut Anwohner Hans-Peter Frischut allein schon urlaubsbedingt. „Wenn ich von dem Termin gewusst hätte, wäre ich hingegangen“, erklärte ein anderer Anwohner der Rudolf-Virchow-Straße, der aber nicht zu den Einwendern gehört, die sich gegen das Vorhaben der Stadt positioniert hatten, drei Wohncontainer für Flüchtlinge aufzubauen.

Mehr als 40 Briefe mit einer Einladung zu dem Termin seien verschickt worden, erklärt Erster Bürgermeister Christoph Huber auf Anfrage. Bewusst seien aber nur diejenigen Anwohner eingeladen worden, die zu den Einwendern gehören. So habe die Stadt in Ein-zu-Eins-Gesprächen von den Sorgen, Nöten und grundsätzlichen Bedenken hören wollen. Hierzu waren neben Huber auch OB Wolfgang Dietz, Hauptamtsleiterin Annette Huber und Ellen Nonnenmacher, Leiterin des Rechts- und Ordnungsamts, sowie vier weitere städtische Kräfte und zwei Frauen aus dem Helferkreis dabei. Sieben Gemeinderäte verstärkten noch das Aufgebot, das letztlich fünf Anwohner informierte.

Beim Info-Termin wurde unter anderem erneut die Sorge artikuliert, ob die Flüchtlingsunterkunft wirklich auf drei Jahre zeitlich befristet sei. Die Stadt setze alles daran, dass dann der Rückbau der Wohncontainer auf dem Messeplatz erfolge, habe Dietz unterstrichen. Doch eine Garantie könne nicht ausgesprochen werden. „Was im Jahr 2018 ist, wissen wir noch nicht“, schildert Christoph Huber die nicht zu kalkulierenden Flüchtlingsbewegungen in der Zukunft.

Über die aktuellen und die zurückliegenden Zahlen informierte Hauptamtsleiterin Huber. Dabei ging es auch um die Zuweisungsthematik und dir Hintergründe zur Aufnahme von Flüchtlingen. Infos zu den Integrationsbemühungen bot zudem die Flüchtlingsbeauftragte der Stadt, Anu Karjalainen.

„Die Atmosphäre war gut“, zieht Huber ein positives Fazit der Informationsveranstaltung. Im Vergleich zu den bisherigen drei Info-Terminen über Flüchtlinge in Otterbach und Haltingen (2015) sowie zur Danziger Straße, Hauptstraße (2016) sei es die „am wenigsten mit Konflikten versehene“ gewesen.

Dass sich die Stadt außerdem im Recht sieht, auf dem Messeplatz Flüchtlinge unterzubringen, macht der Erste Bürgermeister im Gespräch aber auch deutlich. So gebe es für den Messeplatz einen Bebauungsplan, der Wohnen vorsehe. Nicht geregelt werde, welche Bewohner dort leben dürfen oder ob es sich um massive Häuser handeln muss.

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