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Weil am Rhein OB: Flüchtlinge unterstützen

Weiler Zeitung

Appell von Dietz gestern Abend beim Neujahrsempfang / Unterstützerkreis wird gegründet

Weil am Rhein      (sif).         In einer viel beachteten, gehaltvollen Rede hat Oberbürgermeister Wolfgang Dietz gestern Abend beim Neujahrsempfang vor 650 Gästen im proppenvollen Rathaus aufgezeigt, wie Weil am Rhein „mit sachlicher, solider und konsequenter Arbeit“ auch im neuen Jahr „zukunftsorientierter, lebenswerter, lebendiger und grenzenlos“ werden kann. Einen breiten Raum nahm die Flüchtlingsproblematik ein, wobei Dietz die Gründung eines Unterstützerkreises ankündigte. Der OB rief die Bürger dabei zur tatkräftigen Mithilfe auf.

Dietz appellierte, den Fragen der Welt „mit offenem Geist und Herzen“ zu begegnen. „Weil am Rhein war wie das ganze Rheintal immer wie ein Schmelztiegel: italienische Textilarbeiter, katholische Eisenbahner, Flüchtlinge aus Ostpreußen und dem Sudetenland, vietnamesische Boatpeople, Aussiedler aus der Sowjetunion, türkische und kurdische Arbeitnehmer aus Anatolien. Wir haben die Herausforderungen jeweils bestanden. Deshalb bin ich hoffnungsvoll: wir werden die menschlichen Herausforderungen bestehen, die aktuell und auch in den kommenden Jahren vor uns stehen. Die Welt scheint aus den Fugen geraten. Menschen fliehen vor der Intoleranz radikaler Ideologien und vor menschenverachtenden, bestialischen Aktionen, die sich auf vermeintliche Glaubenswahrheiten stützen“, beschrieb Dietz die Situation.

Weil am Rhein hat im zurückliegenden Jahr 40 Flüchtlinge zugewiesen bekommen, in diesem Jahr werden nach dem Verteilerschlüssel, nach dem Städte und Gemeinde für die Unterbringung sorgen müssen, weitere 50 Menschen kommen. Aus humanitären Gründen müsse man jedoch mehr tun, als nur die Unterbringung sicherzustellen, betonte der OB.  Deshalb wird auf seine Initiative hin ein Unterstützerkreis ins Leben gerufen, der sich dieser Menschen annimmt.

Noch im Januar werden sich die verschiedenen Organisationen, die Kirchen, die Baugenossenschaften und interessierte Einzelpersonen an einen Tisch setzen und Betreuungsmöglichkeiten für die Flüchtlinge erörtern. „Es würde mich freuen und entspräche der humanitären Tradition unserer Stadt, wenn sich Bürgerinnen und Bürger zur Hilfe und zur Unterstützung beim Einleben dieser Flüchtlinge bereiterklären würden, wie das einst sehr ausgeprägt bei den vietnamesischen Boatpeople geschah. Deren Familien sind heute integrierter Bestandteil unserer Stadt“, betonte OB Dietz.

Bei Behördengängen, Arzt- und Schulbesuchen, als Hausaufgabenhilfe, beim Zugang zu Sportvereinen und einigem mehr sollen diese Menschen unterstützt werden. „Bitte reichen Sie hierzu Ihre Hand. Sie leisten dann einen wertvollen Beitrag, um unsere Stadt lebenswert und zukunftsorientiert zu machen“, rief der OB die Bürger dazu auf.

Wie meinte er zum Abschluss seiner Ansprache, als er allen ehrenamtlich engagierten Bürgern in Vereinen und Organisationen dankte: „Stadt ist mehr als Hoch- und Tiefbau. Sie setzen allenfalls den Rahmen. Entscheidend sind die Menschen. Ihr umgang miteinander bestimmt, ob eine Stadt als zukunftsorientiert, grenzenlos, lebendig und lebenswert wahrgenommen wird. Das ist für jeden Einzelnen von uns eine Herausforderung.“

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