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Weil am Rhein Platz für weitere 166 Flüchtlinge

Weiler Zeitung
Die Wohnungen in der Danziger Straße 17, die saniert werden sollen, wurden dem Landkreis von der WoGe als Übergangslösung für neun Monate zur Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung gestellt. Fotos: Sarah Trinler Foto: Weiler Zeitung

Unterkunft: Zwei neue Standorte in Weil  /  Informationsveranstaltung am 20. Januar

Von Sarah Trinler

Die Lage in der Flüchtlingsunterbringung ist nach wie vor angespannt: Aktuell müssen im Landkreis Lörrach pro Monat knapp 500 Neuzugänge untergebracht werden. Das Landratsamt ist daher ständig auf der Suche nach weiteren beheizbaren Unterbringungsmöglichkeiten. In Weil wurden nun zwei neue Standorte ausgemacht.

Weil am Rhein. Die Städtische Wohnungsbaugesellschaft (WoGe) Weil am Rhein stellt dem Landkreis Lörrach als Übergangslösung für neun Monate einen Gebäudeteil in der Danziger Straße zur Verfügung. Dies gab das Landratsamt gestern in einer Pressemitteilung bekannt. In dem zur Renovierung anstehenden Wohngebäude könnten bis zu 66 Personen untergebracht werden.

Ursprünglich hatte die Stadt Weil am Rhein gehofft, den leerstehenden Gebäudeteil als Anschlussunterbringung für die Flüchtlinge nutzen zu können, doch eine Besichtigung des Landratsamts habe ergeben, dass das Haus sich sogar als Gemeinschaftsunterkunft nutzen ließe. „Die Stadt Weil am Rhein kommt uns in diesem Punkt sehr entgegen“, sagte Sarah Höfler von der Pressestelle des Landratsamts.

Darüber hinaus konnte das Landratsamt Lörrach in der Altweiler Hauptstraße das  Areal vom ehemaligen Getränkefachmarkt „Walter“ mit Wohnungen und einer Gewerbefläche anmieten, in der ebenfalls eine Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge entstehen soll. Langfristig könnten hier insgesamt rund 100 Menschen untergebracht werden. Drei der fünf vorhandenen Wohneinheiten seien bereits in Kürze bezugsfertig, informierte das Landratsamt. Jedoch bestehe noch Renovierungs- und Umbaubedarf und auch die Gewerbefläche müsste erst entsprechend bebaut werden.

„Ich sehe es als meine Bürgerpflicht an, in einer solchen Notsituation zu helfen“, sagte Wolfgang Walter gestern auf Nachfrage unserer Zeitung. Walter möchte auf dem 1750 Quadratmeter großen Areal das Bauprojekt „Dörfli im Dorf“, ein modernes Wohnbauprojekt, verwirklichen – doch bis heute liegt das Vorhaben auf Eis, weil das Denkmalamt den Abriss des alten Wohnhauses der Familie Walter untersagt hat (wir berichteten). „Momentan steht das Haus komplett leer – dann kann es auch für die Flüchtlingshilfe verwendet werden“, sagte Walter. Der Mietvertrag mit dem Landratsamt wurde vorerst für drei Jahre geschlossen, Wolfgang Walter hofft, sein Bauprojekt dann doch noch umsetzen zu können.

Insgesamt wird in Weil Platz für weitere 166 Flüchtlinge geschaffen – in der Notunterkunft in Haltingen sind derzeit 160 Asylbewerber untergebracht, Platz gäbe es für knapp 200. Die künftigen Bewohner der beiden neuen Standorte werden die Gebäude gruppenweise beziehen, genauere Aussagen zum Einzugstermin könnten derzeit jedoch noch nicht gemacht werden, sagte Höfler.

Wer seitens der Behörde die Leitung der beiden Unterkünfte übernimmt, stehe ebenfalls noch nicht fest, werde aber zeitnah festgelegt. Die Liga der Freien Wohlfahrtsverbände wird wie bereits bei der Notunterkunft in Haltingen für die Sozialbetreuung der Bewohner vor Ort sein.

Das Landratsamt und die Stadt Weil am Rhein laden die Bevölkerung zu einer Informationsveranstaltung über die geplanten Vorhaben ein. Am Mittwoch, 20. Januar, informieren Landrätin Marion Dammann und Sozialdezernentin Elke Zimmermann-Fiscella sowie Oberbürgermeister Wolfgang Dietz und Bürgermeister Christoph Huber um 19.30 Uhr im Großen Sitzungssaal im Rathaus der Stadt Weil über die geplanten Unterbringungen. Die Verantwortlichen erläutern außerdem Möglichkeiten der ehrenamtlichen Unterstützung und stehen für Fragen zur Verfügung.

Bernhard Heyl, Heimleiter der Notunterkunft Haltingen, ist von der Unterstützung aus der Bevölkerung überwältigt und hofft, dass diese auch künftig bestehen bleiben wird. Besonders bei Sachspenden sei die Bereitschaft groß – derzeit hersche sogar ein Annahmestopp, da es keine Lagermöglichkeiten mehr gebe. Wer spenden möchte, solle sich daher zuerst an den Willkommenskreis wenden.

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