Positives Fazit nach Bus-Test in Weil

Weil am Rhein. Erfolgreicher Versuch: Die Südwestdeutsche Verkehrs-Aktiengesellschaft (SWEG) hat im Januar in den Stadtverkehren Weil am Rhein und Lahr einen Bus des Typs Mercedes-Benz Citaro Hybrid getestet, der zwischen Dieselmotor und Getriebe mit einem Elektromotor ausgerüstet ist. Der Test im Realbetrieb ergab, dass durch das Hybrid-System rund sechs Prozent Kraftstoff eingespart werden kann, teilte das Unternehmen gestern mit.

„Das entspricht ungefähr den Angaben des Herstellers“, erklärt Stephan Wisser, Leiter des SWEG-Fachbereichs Bus-Technik/-Werkstätten. „Auch mit der Zuverlässigkeit der Technik waren wir sehr zufrieden.“

Der Mercedes-Benz Citaro Hybrid verfügt über einen 48-Volt-Elektromotor, der den regulären Verbrennungsmotor beim Anfahren entlastet. Die nötige elektrische Energie liefern zwei zusätzliche Speichereinheiten, die auf dem Dach des Fahrzeugs angeordnet sind. Diese Technik ermöglicht neben der Kraftstoffeinsparung auch abgasreduziertes Anfahren an den Haltestellen.

Der Testbus kam bei der SWEG im regulären Linienverkehr in Weil und Lahr zum Einsatz. Zuvor waren die Fahrer geschult worden, weil bei dem Mercedes-Benz Citaro Hybrid eine besonders vorausschauende Fahrweise nötig ist, erläutert das Unternehmen. Darüber hinaus hatten sich für die Busfahrer in puncto Bedienung oder Fahrweise keine Änderungen ergeben.

Alle innovativen Antriebsarten im Test

„Wir haben den Bus getestet, weil wir als innovatives Unternehmen mit allen Antriebsarten eigene Erfahrungen sammeln möchten“, erklärt Stephan Wisser. So waren bei der SWEG zum Beispiel bis zum Jahr 2015 Gasbusse im Einsatz. Erfahrungen mit reinen E-Bussen machte das Verkehrsunternehmen 2014 in der Ortenau und 2015 in Weil am Rhein und auch während der diesjährigen Landesgartenschau in Lahr. Nach wie vor befinden sich außerdem zwei ältere Hybrid-Bus-Modelle im Fuhrpark der SWEG.

Zukünftige Einsatzmöglichkeiten

Könnte der aktuell getestete Mercedes-Benz Citaro Hybrid zukünftig eine echte Alternative für die SWEG sein? „Das wäre schon vorstellbar“, schätzt Stephan Wisser ein und verweist auf die reduzierten Abgase und die Kraftstoffeinsparungen. Ein Einsatz könne sich vor allem für Stadtverkehre lohnen, bei denen zwischen den Haltestellen kurze Abstände sind – zum Beispiel in Lörrach oder auch in Weil am Rhein.