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Weil am Rhein Projekt mit Leuchtturm-Charakter

Weiler Zeitung
Die Meinung der Bürger ist bei der Ausstellung zum 3Land-Raumkonzept gefragt. Foto: Daniela Buch Foto: Weiler Zeitung

Wanderausstellung „Raumkonzept 3Land: drei Städte – eine Zukunft“ im Rathaus eröffnet

Von Daniela Buch

Weil am Rhein. Die Wanderausstellung „Raumkonzept 3Land: drei Städte – eine Zukunft” wurde am Mittwochabend im Rathausfoyer im Beisein von Bürgermeister Jean-Marc Deichtmann, Oberbürgermeister Wolfgang Dietz und Regierungsrat Dr. Hans-Peter Wessels eröffnet. Präsentiert werden die Ergebnisse der Ende 2013 von den Städten Huningue, Weil am Rhein und Basel in Auftrag gegebenen Studie für die gemeinsame Entwicklung des Gebiets zwischen der Palmrainbrücke und der Dreirosenbrücke.

Zahlreiche Besucher waren zur Ausstellungseröffnung gekommen, darunter Großräte aus Basel, Gemeinderäte aus Weil am Rhein und Huningue, Landrätin Marion Dammann, Interreg Regionalrat Jean-Marie Belliard, außerdem Dr. Frédéric Duvinage, Geschäftsführer des Trinationalen Eurodistrict Basel, und interessierte Bürger.

„Als Europäer kann man nur ja zu so einem Projekt sagen. Hier geht es nicht um Brüssel, sondern um Weil, Huningue und Basel”, sagte Jean-Marc Deichtmann. Tatsächlich habe das Projekt „Leuchtturm-Charakter”, wie Architektin Vesta Nele Zareh vom LIN Planungsbüro erklärte: in ganz Europa gebe es 33 grenzüberschreitende Agglomerationen, davon seien nur drei trinational, und der Dreiländereck-Großraum Basel sei europaweit der einzige, der über eine gemeinsame Planung nachdenke.

Nach Weil am Rhein wandert die Ausstellung, die von der Duplex Design Gmbh und Häseli & Hilti GmbH, Konzept Kommunikation Kampagne konzipiert wurde, weiter nach Basel (29. April bis 22. Mai 2015 im Lichtof, Bau- und Verkehrsdepartement Basel), und nach Huningue (29. Mai bis 21. Juni 2015 in der Garnisonskirche).

Im laufenden Jahr sollen die weiteren Schritte zur Planung und Umsetzung festgelegt werden, mit dem Ziel, Ende 2015 einen Interreg V Antrag stellen zu können. Parallel ist eine neue Planungsvereinbarung mit Beschluss zum Jahresende vorgesehen, die auf den aktuellen Projektstand aufbaut und den weiteren Prozess abbildet.

Entwicklungsfläche von 82 Hektar

Die Ausstellung beleuchtet das komplette Projekt mit seiner Entwicklungsfläche von 82 Hektar. Innerhalb der IBA Basel 2020 (Internationale Bauausstellung) sollen in allen drei Ländern auf Pilotparzellen erste Projekte entstehen. Für die Pilotparzelle in Friedlingen, die bereits auch im Rahmen eines Bürgerdialogs thematisiert wurde, sind an Wünschen zur Erweiterung des Rheinparks vorgeschlagen: eine Rheinpromenade, ein weitläufiger Sandstrand, ein Volleyballfeld und eine Boulebahn, Sitzgruppen und Stufen im Uferbereich, eine Bühne und offene Pavillons, sowie kleingastronomische Angebote.

Neben der Erweiterung des Rheinparks steht in Weil am Rhein ein neuer Freiraum als „grüner Korridor” entlang der Grenze und unter der Autobahn im Fokus. Eine weitere Idee, die Weil am Rhein direkt betrifft, ist eine Brückenverbindung für Fußgänger und Radfahrer vom Dreiländereck Basel nach Friedlingen.

Das vorgestellte Raumkonzept wird nicht als abgeschlossene Planung verstanden, sondern vielmehr als Sammlung von Entwicklungsperspektiven, die in den kommenden Jahrzehnten diskutiert und umgesetzt werden können. „Planung ist etwas, was hinterfragt werden kann und soll. Wir sind gespannt auf die Reaktionen”, sagte Oberbürgermeister Dietz.

Als Grundlage für die Erarbeitung des Konzepts nutzte das beauftragte Architekturbüro eine detaillierte Raumanalyse der bestehenden Strukturen und vor dem Hintergrund geplanter Projekte, Befragungen von Akteuren. Die Herausforderung liege darin, heutige Bedürfnisse und Erwartungen und gleichzeitig die Zukunftsentwicklung zu berücksichtigen, erklärte IBA-Geschäftsführerin Monica Linder-Guarnaccia.

Fragebogen: Meinungenund Ideen sammeln

Meinungen, Anregungen, Ideen und Bedürfnisse zu sammeln, um ein Stimmungsbild aus der Bevölkerung zu erhalten, ist das Hauptanliegen. Begleitend zur Ausstellung liegt daher ein Fragebogen aus, der anhand von 18 Punkten verschiedene Themen aufgreift, wie das Zusammenleben in der Grenzregion, Identität, Heimatgefühl, Bedeutung der Nachbarländer, Besonderheiten in einzelnen Quartieren, Kontaktmöglichkeiten, Wirtschaft und Dienstleistungen, Freizeitangebot, Lebensqualität, Arbeit, Mobilität, städtebauliche Aspekte und Zukunftsperspektiven. Die Befragungen werden nach der Ausstellung ausgewertet und in einer Broschüre veröffentlicht. Der Fragebogen kann auch online ausgefüllt werden.

u Weitere Informationen dazu und zum gesamten Projekt gibt es unter www.3-land.net im Internet.

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