Alle christlichen Gemeinden aus der Umgebung und auch die muslimische Gemeinde in Friedlingen dürften Aushänge an der Notunterkunft anbringen und zu Veranstaltungen einladen. In der Notunterkunft gebe es keine Glaubensveranstaltungen. „Die Menschen dürfen ihre Religion ausüben und sie dürfen ihre Meinung sagen – das sind Werte, die wir in Deutschland vertreten, anders als es in den Herkunftsländern der Menschen oftmals der Fall ist“, sagt Heimleiter Bernhard Heyl.
Religion dürfe Thema sein, aber kein Disputthema. Dies ist laut dem deutsch-tunesischen Übersetzer Radhouane Farhat auch noch nicht vorgekommen. „Ich habe noch keine Gespräche über religiöse Unterschiede gehört.“ Farhat ist seit fünf Wochen täglich in der Unterkunft und somit sehr nah dran am Geschehen. Die Bewohner bitten ihn eher bei Formalitäten zum Asylverfahren um Hilfe, bei medizinischen Fragen oder solchen zur Schulbildung der Kinder.