Der Neujahrsempfang in Weil am Rhein, stets ein gesellschaftliches Ereignis, zeichnet sich durch eine besondere Note aus. Das war auch am Freitagabend nicht anders: 650 gut gelaunte Gäste, eine starke, inhaltreiche Rede von OB Wolfgang Dietz und eindrucksvolle musikalische Beiträge waren Garant für einen in jeder Beziehung stimmigen Empfang mit kleinen Überraschungen. Von Siegfried Feuchter Weil am Rhein. Im Mittelpunkt des offiziellen Teils des Empfangs stand die Rede des OB (wir berichteten bereits), die beim Publikum sehr gut ankam, wie zahlreiche Reaktionen hinterher beim zwanglosen Gedankenaustausch verdeutlichten. Wolfgang Dietz verstand es nämlich, einen Bogen zwischen den Herausforderungen „in einer Welt in Unordnung“ mit Krieg, Terrorismus, Flucht und Vertreibung einerseits und den Herausforderungen auf lokaler Ebene, allen voran die Unterbringung und Integration der Flüchtlinge, andererseits zu schlagen. Dabei rückte er auch die zahlreichen bürgerschaftlichen Initiativen, starkes ehrenamtliches Engagement und Verantwortungsbewusstsein in den Fokus. Denn ohne solche Werte wie Gemeinsinn, Bürgersinn und Hilfsbereitschaft wären diese Herausforderungen nicht zu bewältigen, machte er deutlich. „Wir werden Vielen viel erklären müssen“, sagte Dietz zu den unsere Gesellschaft tragenden Regeln. Dabei nannte er die Gleichwertigkeit der Geschlechter und ihre gegenseitige Achtung, den Rechtsstaat, die Toleranz gegenüber religiösen und politischen Bekenntnissen, die Trennung von Staat und Religion und die bürgerlichen Freiheiten. Wie wichtig der menschliche und respektvolle Umgang miteinander ist, verdeutlichte der OB an einigen Beispielen und meinte: „Die Menschen strömen auch deshalb nach Deutschland, weil wir uns als Gesellschaft den Ruf erarbeitet haben, menschlich und respektvoll miteinander umzugehen.“ Dabei appellierte Dietz eindringlich, die Instrumente der Demokratie, nämlich Diskussion und Wahlen, ernst zu nehmen und zu leben und auf diesem Weg zustande gekommene Entscheidung zu respektieren. „Müssen uns erst die Flüchtlinge mit ihrem Schicksal daran erinnern, welchen Wert das freie Wort und freie Wahlen haben"“ fragte Dietz, der auch auf wichtige Projekte, Entwicklungen und Veränderungen einging. In jüngerer Vergangenheit gehörten Projekte wie Dreiländerbrücke, Tram, Zollfreie Straße, Oberrhein-Gymnasium, Feuerwache, Jugendzentrum Haltingen oder der Kunstrasenplatz im Nonnenholz dazu. FOTOGALERIE Weitere Fotos unter www.dieoberbadische.de