Von Siegfried Feuchter Weil am Rhein-Haltingen. Das Interesse an der Informationsveranstaltung zur geplanten Notunterkunft für 200 Flüchtlinge auf dem Haltinger Sägischopfareal war groß: Fast 500 Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit, um sich am Mittwochabend  in der vollbesetzten Festhalle aus erster Hand informieren zu lassen und Fragen zu stellen. Landrätin Marion Dammann und Oberbürgermeister Wolfgang Dietz sprachen mit Blick auf die wachsende Flüchtlingszahl von einer Riesenherausforderung für die gesamte Gesellschaft, die man gemeinsam meistern müsse, ebenso von einer humanitären Verpflichtung. In der im Großen und Ganzen sachlichen Diskussion, sieht man von einigen polemischen Äußerungen eines Mannes ab (der OB entzog ihm gegen Ende unter Beifall das Wort), hatten die Bürger viele Fragen, auch kritische. Einige Leute äußerten Ängste und Befürchtungen, andere drückten Verständnis für die Notsituation aus, plädierten für eine Willkommenskultur und signalisierten Hilfsbereitschaft. Auch Verunsicherung war zu vernehmen: Man wisse nicht, was auf einen zukomme, sagte eine Frau. Landrätin Marion Dammann, Oberbürgermeister Wolfgang Dietz als Moderator, Bürgermeister Christph Huber, die Sozialdezernentin des Landkreises, Elke Zimmermann-Fiscella, und Annette Heilig vom Weiler Willkommenskreis standen den Bürgern Rede und Antwort (siehe auch separaten Bericht über die  Diskussion). Erwartete Probleme bei der Unterbringung von so vielen Menschen auf engstem Raum wurden offen angesprochen, ebenso appelliert, sich ehrenamtlich einzubringen, um ein Klima des Miteinanders zu schaffen und den asyl- und schutzsuchenden Menschen „ein Stück Heimat“ geben zu können. Der Landkreis erhält derzeit keine verlässlichen Zahlen mehr, wie Marion Dammann feststellte, als sie auf die dramatische Entwicklung mit steigenden Flüchtlingszahlen hinwies und die geplante Notunterkunft mit den integrierten Containern in zwei Leichtbauhallen und den größeren Gemeinschaftsraum vorstellte. „Wir haben uns die Entscheidung für den  Standort Sägischopf nicht leicht gemacht, doch es ist aufgrund der vorhandenen Infrastruktur der ideale“, sagte Bürgermeister Christoph Huber, nach dessen Angaben sich die Stadt schon seit eineinhalb Jahren mit dem Thema Unterbringung  von Flüchtlingen beschäftige. Dass Notunterkünfte konfliktträchtig seien, wenn Menschen so eng beieinander leben müssten (jeder Person stehen in den Containern  rechnerisch vier Quadratmeter zur Verfügung), zeigte Elke Zimmermann-Fiscella auf, ebenso die umfangreichen Bemühungen der Betreuung und Integration  in Zusammenarbeit  mit sozialpädagogischen Fachkräften, karitativen Einrichtungen und ehrenamtlichen Kräften (wir berichten noch). Ein Sicherheitsdienst mit zwei bis drei Personen wird rund um die Uhr in und vor der Notunterkunft präsent sein.