Nach einer mehrwöchigen Sanierung und Bemalung ist die Unterführung am Berliner Platz als wichtige Querung über die Hauptstraße nicht nur für Schüler gestern wiedereröffnet worden. 34 000 Euro hat die Stadt in die Hand genommen, damit sich das Bauwerk wieder sehen lassen kann. Und das kann es. Von Carina Stefak Weil am Rhein. Wie aus dem Ei gepellt sieht die frisch sanierte und bunt bemalte Unterführung am Berliner Platz nun aus. Vergessen sind das „Dunkelloch“ und der „Angstraum“, Vergangenheit die Vandalismusspuren, Verschmutzungen und Rückstände von Exkrementen. Die Unterführung ist ein zentraler Übergang zwischen den Stadtteilen links und rechts der Hauptstraße, erklärte Oberbürgermeister Wolfgang Dietz bei der Eröffnung. Nicht nur, aber auch durch die vielen Schüler der angrenzenden Schulen kommt ihr eine besondere Bedeutung zu. Ihr Schulweg und der Sicherheitsaspekt waren eine der wesentlichen Begründungen für den Bau der Unterführung, war doch die Hauptstraße früher Bundesstraße mit dem Geschwindigkeitslimit 50 Stundenkilometer, anderes als heute, wo an dieser Stelle Tempo 30 gilt. Das Schulzentrum mit Oberrhein-Gymnasium, Realschule Dreiländereck und Gemeinschaftsschule Weil am Rhein hat 1 454 Schüler, die Karl-Tschamber-Schule 343, und gerade Kinder, die in Otterbach wohnen, stiegen laut Bürgermeister Christoph Huber am Berliner Platz in den Bus ein, wofür sie zunächst die Straße kreuzen müssen. Lange Zeit geschlossen: Verwahrlosung nahm zu Lange war die Unterführung geschlossen, weil ihr Zustand über die Jahre durch Verunreinigungen, Vandalismus und unerwünschte Bemalungen immer schlechter geworden war. Passanten suchten sich andere Wege und nutzten die vielbefahrene Hauptstraße, um von einer Seite auf die andere zu kommen. Die Unterführung wurde gemieden – und verwarloste noch mehr. Dies soll nun wieder anders werden. In einer mehrwöchigen Aktion, bei der die Witterung immer wieder für Unterbrechungen gesorgt hatte, wurden die Flächen abgestrahlt, die Wände verspachtelt, Böden und Treppenstufen versiegelt. Der Beton wurde saniert, eine neue Beleuchtung installiert und schließlich wurden noch Nebenarbeiten an Geländern oder Schachtdeckeln erledigt. „Die Wände wollten wir nicht einfach streichen und damit die Grundlage für Leute schaffen, die meinen, sich darauf verewigen zu müssen“, erläuterte OB Dietz. Vielmehr wurden in Zusammenarbeit mit Kultur- und Tiefbauamt Vorschläge gesammelt, wie die Unterführung gestaltet werden könnte.Die Wahl fiel auf die beiden Künstler Lukas Oberer und Raphael Borer aus Basel. Beide haben schon in Friedlingen gemeinsam Graffiti gesprüht, nun durften sie auch am Berliner Platz ran. „Das passt in unser Street-Art-Konzept“, erinnerte Dietz. Ziel der künstlerischen Gestaltung der Unterführung ist, „ dass sich die Leute wohlfühlen“. Aber genauso, dass willkürliche Maler und Schmierfinken davon abgehalten werden, sich auf den Flächen zu verewigen. Schließung des Bauwerks war im Gespräch 34 000 Euro hat die Erneuerungsaktion gekostet; die Stadt hat sie in die Hand genommen, obwohl mangels Frequentierung auch eine Schließung des Bauwerks im Gespräch war. „Wir haben uns aber dagegen entschieden“, betonte Bürgermeister Huber. Zwar sei die Unterführung ein Produkt ihrer Zeit und somit nicht barrierefrei, gleichwohl bedeute sie eine sichere Querungsmöglichkeit. Daher hoffen Dietz und Huber wie auch Stadtbauamtsleiter Christian Renner, dass die Unterführung von der Bevölkerung nun wieder vermehrt genutzt wird.