Weil am Rhein Schneller Surfen in Weil

Weiler Zeitung
Freuen sich über die verbesserte Internetversorgung: Mirtion Gashi (l.) und Christopher Beussel (Dritter v. l.) von der Telekom sowie die Vertreter der Stadtverwaltung (v. l.) Gerhard Broß, Bürgermeister Christoph Huber, Axel Moick (Tiefbauabteilung) und OB Wolfgang Dietz. Foto: Stefak Foto: Weiler Zeitung

Internet Bürger können ab 9. November 100 MBit pro Sekunde nutzen

Fotos, Videos oder Dokumente: Künftig können Weiler ihre Daten flotter durch die Leitung jagen, denn das Internet in der Grenzstadt wird nach umfangreicher Technik-Nachrüstung schneller. Durch neue Multifunktionsgehäuse am Straßenrand rückt das Glasfaserkabel näher an die Haushalte, die künftig mit bis zu 100 MBit pro Sekunde surfen können.

Von Carina Stefak

Weil am Rhein. 27 Kilometer Glasfaser wurden von der Vermittlungsstelle zu 49 neu aufgestellten Multifunktionsgehäusen verlegt, den Nachfolgern der alten Verteilerkästen. Diese grauen Kästen befinden sich am Straßenrand und rücken die Glasfaser immer näher an die Haushalte.

In den Multifunktionsgehäusen werden die Datenpakete aus der Glasfaser entgegengenommen und auf die Kupferkabel zur Wohnung des Kunden verteilt – und umgekehrt. So surfen die Menschen beim Herunterladen mit 100 MBit pro Sekunde (vorher 50 MBit), beim Hochladen sind es (statt zehn) nun 40 MBit. Möglich wird die erhöhte Geschwindigkeit im Datentransfer durch den Einsatz der Vectoring-Technik, die die elektromagnetischen Störungen auf der Kupferleitung beseitigt.

Vor einem Jahr hatte die Telekom den Ausbau bei der Bundesnetzagentur angekündigt. Danach wurden in Zusammenarbeit mit der Stadt Standorte geprüft. Im Mai wurde mit dem Tiefbau auf einer Strecke von insgesamt sieben Kilometern begonnen; Ende Juli war man fertig.

Anschließend gab es einen Stresstest, bei dem überprüft wurde, ob die neue Geschwindigkeit auch überall ankommt. Einzelne Standorte seien daraufhin erweitert worden, sagte Telekom-Projektleiter Mirtion Gashi. 12 400 Haushalte sind an die neue Technologie angeschlossen worden.

„Für uns als Stadt war das keine einfache Aufgabe und bei allen Vorteilen für die Nutzer gab es in der Bauphase auch Schwierigkeiten“, sagte Bürgermeister Christoph Huber und sprach die größeren Schaltkästen an, die einzuhaltende Mindestbreite der Gehwege sowie die Abstimmungen hinsichtlich Grundstücksgrenzen und Denkmalschutz. Nicht zu vergessen die Beeinträchtigungen für Verkehrsteilnehmer. Dennoch ist man auf Seiten der Stadt „froh, dass wir nun auf dieser Ausbau-Stufe sind“, so Huber. Dem pflichtete OB Wolfgang Dietz bei, der sagte: „Das ist Teil des Digitalisierungsprozesses und dafür braucht es Infrastruktur“.

Christopher Beussel, Regionalmanager Hochschwarzwald der Telekom, betonte, dies sei nicht das Ende des Breitbandausbaus in Weil am Rhein. „Alle sechs Jahre macht die Telekom einen Technologiewechsel und wir planen im Zuge des Netzausbaus auch in Weil weiter.“ Der nächste Schritt nach der Vectoring-Technik sei das Super-Vectoring, mit dem dann bis zu 300 MBit pro Sekunde verfügbar sein sollen – eventuell bis 2017.

Doch zurück in die Gegenwart: Wer die verbesserte Leistung von 100 MBit pro Sekunde nutzen will, muss ein entsprechendes Paket bei der Telekom buchen. Auch Nicht-Telekom-Kunden können die neue Geschwindigkeit nutzen, wenn ihr Anbieter Kapazitäten bei der Telekom einkauft. „Wir müssen diskriminierungsfrei bereitstellen“, sagte Beussel. Das neue Hochgeschwindigkeitsnetz wird am Montag, 9. November, 8 Uhr, freigeschaltet.

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