Auch wenn noch fast täglich Stauwarnungen vor dem Autobahngrenzübergang in Weil am Rhein über den Rundfunk durchgegeben werden, so haben sich die Staus auf eine Spur reduziert. Dank des 2013 neu eingeführten Abfertigungsverfahrens Transito ist inzwischen die Stauproblematik am Autobahnende spürbar geringer geworden. Von Siegfried Feuchter Weil am Rhein. „Transito war ein Glücksgriff für uns“, sagt Herbert Hebeck, der stellvertretende Leiter des Verkehrskommissariats. Standen früher am Morgen die Lastwagen vor der deutsch-schweizerischen Grenze oft kilometerlang auf zwei Spuren, so stauen sich heute die Brummis in der Regel nur noch auf der rechten Spur, so dass die Berufspendler in Richtung Basel weitgehend ungehindert fahren können. Auf der rechten Fahrspur stehen nur noch die Verzoller auf einer Länge von zwei bis drei Kilometer. Nur montags stauen sich die Lastwagen auf einer Länge von bis zu sechs Kilometer, sagt Hebeck. Transito ist ein Schnellabwicklungsverfahren, bei dem Transit- und Leerfahrzeuge, die keine Waren zu verzollen haben, zu den eigens auf dem Lkw-Parkplatz aufgestellten Hochkabinen fahren. Dort können die Lkw-Fahrer ihren Transitschein bekommen und die leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe bezahlen. Der Fahrer braucht deshalb sein Fahrzeug nicht mehr zu verlassen, was eine stark beschleunigte Abfertigung zur Folge hat. „Die Situation hat sich seit der Einführung von Transito entspannt“, sagt Herbert Hebeck. Dass die Akzeptanz des Transitoverfahrens bei den Unternehmen gewachsen ist, verdeutlichen die aktuellen Zahlen. Im zurückliegenden Jahr passierten in der Nord-Süd-Richtung 215 000 Verzoller den deutsch-schweizerischen Grenzübergang, während es 250 000 Lastwagen waren, die das Transito-Verfahren nutzten. Das sind Leerfahrzeuge oder Lastwagen, die nur durch die Schweiz durchfahren. Und im ersten Quartal 2016 verstärkt sich der Trend, denn 850 Verzollerfahrzeugen am Tag stehen 1050 Brummis gegenüber, die das Transito-Verfahren bevorzugen.