Weil am Rhein Schutzwand endet an Grenze

Weiler Zeitung
Weniger der Autoverkehr als vielmehr der Bahnverkehr ist für die Lärmbelastung in Otterbach verantwortlich. Foto: Jasmin Soltani Foto: Weiler Zeitung

Vorerst profitiert nur ein Teil Otterbachs / SPD: Parkraumbewirtschaftung bringt Schilderwald

Von Jasmin Soltani

Weil am Rhein. Mit den Verkehrsproblemen und dem Lärmschutz in Otterbach hat sich der SPD-Ortsverein bei seiner Stadtteilbegehung befasst. Zwar scheinen die Pendlerströme, die über den wichtigen Grenzübergang fahren, vor allem während des Berufsverkehrs nicht abzureißen, doch für den Verkehrslärm macht der kürzlich vorgestellte Lärmaktionsplan vor allem den Bahnverkehr verantwortlich.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Johannes Foege bemängelte gleichwohl, dass der Lärm der beiden Quellen, Auto- und Schienenverkehr, nicht addiert werde, was die Betroffenheit des Stadtteils stärker berücksichtigen würde.

Was den Bahnlärm angeht, will die Deutsche Bahn Ende Oktober mit dem Bau der Schallschutzwand beginnen, die auf Bahndamm installiert und drei Meter über der Schienenoberkante enden wird. Allerdings werden vorerst nur Teile Otterbachs von der Maßnahme, die im Frühjahr 2016 abgeschlossen sein soll, profitieren. Denn die Schallschutzwand wird an der Landesgrenze zur Schweiz enden, das ist etwas südlich der Einmündung des Holzmattenwegs in die B 3.

Für die Weiterführung der Schallschutzwand auf Schweizer Hoheitsgebiet besteht noch kein Baurecht. Die Antragsunterlagen der DB für einen Planfeststellungsbeschluss auf  Schweizer Seite liegen aber bereits beim Bundesamt für Verkehr in Bern. Die Stadt sei in dieser Sache sowohl mit der DB Netz AG als auch mit dem Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für Baden-Württemberg im Gespräch, damit die Stadt frühzeitig an der Offenlage der Planungsunterlagen für den Abschnitt 9.3 eingebunden werde, hat Bürgermeister Christoph Huber dem SPD-Fraktionsvorsitzenden vor der Begehung mitgeteilt.

„Ohne Anschluss bis an die Schweiz bringt Lärmschutzwand den Otterbachern gar nichts“

Dieser will auch beim Eurodistrikt nachhaken, denn ohne den Anschluss bis in die Schweiz bringe die Lärmschutzwand den Otterbachern „gar nichts“, fand Foege.

Skeptisch zeigten sich die SPD-Mitglieder beim kurzen Spaziergang durch den idyllischen Kern der Siedlung, ob ein von den Bewohnern gewünschte Parkraumbewirtschaftung wirklich notwendig ist. Die Stadt hat nach der Forderung aus Otterbach eine Beschilderung veranlasst, die es nur Anliegern erlaubt, in die Siedlung zu fahren. Von diesen Schildern hat sich offenbar ein Teil der Autofahrer abschrecken lassen, vornehmlich jene Pendler, die ihre Autos in der Siedlung abstellten, um mit dem 55er- Bus zur Arbeit nach Basel zu fahren.

Der von der Stadt beauftragte Verkehrsplaner soll allerdings die Belegung der Parkplätze ein zweites Mal unter die Lupe nehmen. Eine Parkraumbewirtschaftung würde der Siedlung einen Schilderwald bescheren, „wenn wir uns den sparen könnten, wäre es besser“, fand Foege – auch aus Kostengründen.

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