Sie treffen immer den richtigen Ton

Von Monika Merstetter

Für Musik und Gesang bei den Zunftmeistern stehen Christian Olivieri und Dietmar Fuchs – Ersterer hat die musikalische Leitung inne und Letzterer hält nicht nur als Oberzunftmeister alle Fäden fest in der Hand, sondern besticht immer wieder bei Musikbeiträgen mit seiner Tenorstimme und seinem schauspielerischen Talent.

Weil am Rhein. Dass Dietmar Fuchs zur Fasnacht und zur Narrenzunft fand, dem ging eigentlich ein Unglück voraus. Als 1981 beim großen Brand einer Vitra-Produktionsstätte sein Vater Albert Fuchs, der damalige Feuerwehrkommandant, gerade im Urlaub weilte, nahmen die Schnitzelbanggsänger „Zwei Vagabunde“ dies zum Anlass für einen Vers. Auf Wunsch überbrachten die beiden Albert Fuchs die Helge nach Hause.

Der gerade Zwölfjährige Sohn Dietmar, der heute noch den Vers auswendig kann, war so begeistert von den Erzählungen der beiden Fasnächtler, dass er auch Fasnacht machen wollte und 1983 zum ersten Mal bei der Wiler Zipfel-Clique am Umzug mitlief. Als er an einem Buurefasnachtsabend im „Schwanen“ an der Theke stand, kam Gustav Walter auf ihn zu. Er hatte ihn bei einer Feier der Jugendfeuerwehr gesehen, wie er einen Sketch aufführte und begeistert war. Daher lud der spätere Ehrenoberzunftmeister ihn ein, bei der Narrenzunft mitzumachen – ohne dass Dietmar Fuchs wiedersprechen konnte. Am 11. 11. 1988 schnupperte er zum ersten Mal Narrenzunftbühnenluft und war dann nicht mehr zu bremsen.

Nach fünf Jahren wurde Dietmar Fuchs offiziell in die Zunftmeisterriege aufgenommen. Seit 2000 gehört er dem Vorstand an. Nachdem er zuerst zweiter und dann erster Kassierer war, ließ er sich 2009 überreden – nicht ohne vorher den Familienrat einzuberufen – das Amt des Oberzunftmeisters zu übernehmen.

Eine spezielle gesangliche Ausbildung hat Dietmar Fuchs nicht, aber sehr viel Talent. Angefangen im Schülerchor bei der Johanneskirche, sang er später einige Jahre beim Lörracher „New Formation“-Chor und nahm auch einige Unterrichtsstunden bei Heidi Engler-Ludin. Ebenso groß ist sein schauspielerisches Talent. Zur Narrenzunft sagt Dietmar Fuchs heute: „Sie ist ein großer Teil meines Lebens.“

Christian Olivieri erlernte mit zwölf Jahren das Orgelspielen und stieg schnell auf das Keyboard um. Mit 17 Jahren hatte er seinen ersten Auftritt. Mehrere Jahre lang sang und spielte er beim Rockchor Ötlingen. Nachdem er in Bands und auch als Alleinunterhalter bereits an verschiedenen Fasnachtsveranstaltungen musizierte, wurde er 2009 von Mitgliedern der Narrenzunft gefragt, ob er nicht am 11.11. aufspielen könne. Als er danach zu einer Sitzung in die Zunftstube eingeladen wurde, war sein erster Gedanke: „Jetzt bekomme ich ein Dankeschön und vielleicht noch eine Flasche Wein – und das war’s.“

Aber nichts dergleichen. Ohne viel Drumherum bat die Zunft Christian Olivieri weiterzumachen. Am 11. 11. 2013 wurde er zum Zunftmeister ernannt und gehört inzwischen zu den festen Größen innerhalb der Zunft.

So wie sich Dietmar Fuchs exzellent schauspielerisch und gesanglich einbringt oder inzwischen besonders gerne Liedtexte schreibt, so übernimmt Christian Olivieri neben der musikalischen Umsetzung auch gerne Rollen. Zum Beispiel führte er zusammen mit Patrick Voirol durchs Programm als Lukas der Lokomotivführer oder ließ sich vergangenes Jahr in ein Bärenfell stecken und verkörperte neben Mogli den Bären Balu. Beide sind bei den Loosig-Singers immer mit dabei, genauso wie in der neuen „Dance Company“.