Von Siegfried Feuchter Weil am Rhein. Die Rheinschule in Friedlingen braucht einen neuen Rektor. Oliver Simon (49), seit 16 Jahren erfolgreich an der Grundschule tätig, sucht eine neue Herausforderung und geht zum neuen Schuljahr nach Kenia. Dort wird er an der Deutschen Schule in Nairobi Grundschulleiter. Die vakant werdende Rektorenstelle in Friedlingen wird im Herbst ausgeschrieben. Wenn Oliver Simon zum Schuljahresende die Rheinschule verlässt und am 29. Juli offiziell verabschiedet wird, hinterlässt er ein bestelltes Haus mit einer funktionierenden Schulgemeinschaft. Unter seiner Ägide wurde die Rheinschule mit ihrer kulturellen Vielfalt zur Ganztagsgrundschule ausgebaut. Nicht  nur an der Rheinschule selbst war und ist Oliver Simon, der zunächst sechs Jahre lang Konrektor war und seit zehn Jahren Rektor in Friedlingen ist, aktiv und hat im Laufe der Jahre die Leitziele nach und nach umgesetzt. Auch über die Schule hinaus, die er stark prägte, hat der beliebte Pädagoge im Stadtteilverein zahlreche Impulse gegeben, zum Zusammenwachsen des Stadtteils mit seinem hohen Ausländer- und Migrantenanteil beigetragen und das Miteinander gefördert. „Es läuft rund“, freut sich der scheidende Rektor und sieht sich auf seinem Weg bestätigt, wenn ihm Eltern dafür danken, dass die Kinder unterschiedlicher Nationalitäten gut gefördert werden und Deutsch lernen. An der Rheinschule werden 250 Schüler von 25 Lehrern unterrichtet. Über den normalen Unterricht hinaus gibt es gut funktionierende Arbeitsgemeinschaften mit zahlreichen Kooperationspartnern. „Es ist jetzt der richtige Moment gekommen, um etwas Neues und Spannendes zu beginnen“, sagt Oliver Simon im Gespräch mit unserer Zeitung. Dass es ihn nach Afrika zieht, hat einen besonderen Grund: Dort hat er als Jugendlicher fünf Jahre, vom zehnten bis zum 15. Lebensjahr, zugebracht. Sein Vater, ein Theologe wie schon sein Großvater, Urgroßvater und... (insgesamt 13 Generationen), ging damals als Dozent  an die theologische Fakultät in Zaire und nahm die Familie mit. Jetzt heißt es für Oliver Simon zurück zu den Wurzeln. Anfang Januar, als er Freunde in Afrika besuchte, wurde seine Neugierde geweckt. Als er daheim im Internet die freie Stelle des Grundschulleiters an der Deutschen Schule in Nairobi entdeckte, bewarb er sich und bekam die Position. Er freut sich nun trotz allen Wehmuts, die Friedlinger Schule zu verlassen, auf die spannende Herausforderung. Es wird eine Arbeit unter ganz anderen Bedingungen. Oliver Simon hofft dabei, um einige Erfahrungen reicher zu werden. Der 49-Jährige hat zunächst einen Vertrag über zwei Jahre. Im Moment geht er davon aus, dann wieder nach Deutschland zurückzukehren, sagt aber auch: „Wenn die zwei Jahre vorbei sind, schauen wir weiter.“