Auch der SV Weil fördert die Integration von Flüchtlingen. Einen Zuschuss von 500 Euro erhielt der Fußballverein im Nonnenholz aus der Egidius Braun Stiftung des Deutschen Fußballbunds. Die Fördermittel sind Teil der Initiative „1:0 für ein Willkommen“, die von der Nationalmannschaft und dem Bundesamt für Migration unterstützt wird. Von Daniela Buch Weil am Rhein. SV Weil-Vorsitzender Gerhard Schmidt hatte die Mitteilung von Wolfgang Watzke, dem Geschäftsführer der Stiftung, erhalten. Am Donnerstagabend überbrachten Uwe Sütterlin, Vorsitzender des Südbadischen Fußballverbands Bezirk Hochrhein, und Integrationsbeauftragter Jürgen Jäckh den Scheck während des Fußballtrainings und konnten sich somit gleich ein Bild vom Integrationsprojekt in der Praxis machen. Wie bei jedem anderen Spieler auch, war für die Aufnahme in den Verein das Talent, das Engagement und das Verhalten auf dem Platz entscheidend, das während der Probetrainings gezeigt wurde. Die Flüchtlinge sind beitragsfrei gestellt und erhalten eine Grundausstattung mit Trainingssachen und Fußballschuhen. Außerdem übernimmt der Verein die Beantragung einer Spielergenehmigung. Unterstützung und Orientierung, etwa bei Besorgungen oder bei Wegen zum Sportgelände, erhalten die Flüchtlinge von den beiden FSJ-Mitarbeitern (Freiwilliges soziales Jahr), die beim SV Weil tätig sind. Im Seniorenbereich spielen vier Flüchtlinge beim SV Weil, darunter Ebou Sowe, der aufgrund seiner Leistungen fester Bestandteil der ersten Mannschaft geworden ist. Zusätzlich sind derzeit drei Flüchtlingskinder im Jugendbereich den altersentsprechenden Mannschaften zugeteilt. Hintergrund für das Engagement des Sportvereins ist der Leitgedanke einer offenen Haltung gegenüber Ausländern, die seit jeher von den Führungskräften im Verein vorgelebt werde. Die Früchte dessen machten sich nun bei der Integration von Flüchtlingen deutlich bemerkbar, erklärte Gerhard Schmidt, und bedankte sich bei Projektleiter Perseus Knab und Severine König, die sich um die Umsetzung des Konzepts und die Kontaktaufnahme kümmerten. Die Mannschaften vermittelten den Flüchtlingen das Gefühl, willkommen und trotz der Sprachbarrieren durch den Fußball verbunden zu sein. „Die Flüchtlingsintegration fördert unsere Spieler und Mitglieder in ihrer Weltoffenheit und stärkt sie in ihrer Toleranz gegenüber ausländischen Mitmenschen“, formuliert es der SV Weil in seinem Integrationskonzept. Ziel ist es, den Flüchtlingen durch die Aufnahme in den SV Weil einen ersten Schritt zur Integration, eine Abwechslung und eine Zukunftsperspektive zu ermöglichen. Fußball habe hierbei eine sinnstiftende, tagesfüllende und soziale Bedeutung – für einen Moment würden die Flüchtlinge von der persönlichen Problematik und ihrem unklaren Status in Deutschland abgelenkt. Dazu kommen positive Begleitaspekte: neue Sprachkenntnisse, die sie in Schulen oder Kursen erwerben, können in ungezwungener und sportlicher Atmosphäre gefestigt werden. Die Flüchtlinge erfahren Kameradschaft und nehmen sich als Teil einer Gemeinschaft wahr. Innerhalb der Mannschaften können Freundschaften entstehen.