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Weil am Rhein Theater Tempus fugit: Premiere im Kesselhaus

Jennifer Ningel
Regisseurin Sabrina Lössl Foto: Beatrice Ehrlich

In dem neuen Stück von Tempus fugit spielen elf Personen Orlando, frei nach einem Roman von Virginia Woolf.

Die Erwachsenen-Theatergruppe von Tempus fugit wagt sich seit drei Spielzeiten mit der Regisseurin Sabrina Lössl an Klassiker.

Werke werden nach Interesse ausgewählt

Dieses Mal ist der Roman Orlando von Virginia Woolf an der Reihe. Die Gruppe überlegt sich dabei, was sie interessiert und auch persönlich angeht, schildert Lössl den Prozess zum fertigen Theaterstück. „Wir haben die Szenen zusammen erarbeitet, die nicht mit dem Stück zusammenhängen.“

In der fiktiven Biografie Orlando geht es um das Leben von Orlando. Die Hauptperson „durchlebt in einem 400-jährigen Leben verschiedene Geschlechter, Zeitgeister und Epochen“. Dadurch repräsentiert und ähnelt die Biografie vielen Leben. „Das können wir in eine normale Lebenszeit reinpacken“, erklärt die Regisseurin. Das war auch erkennbar, als die Gruppe Tagebücher mitbrachte und sich die jahrealten Einträge vorgelesen hat. Einige Ausschnitte haben es auch in das endgültige Stück geschafft – und ja, zwei, drei Sätze stammen auch aus einem alten Tagebuch von Sabrina Lössl. Das habe auch viel Vertrauen untereinander erfordert. Zum einen dafür, sich gegenseitig die Einträge vorzulesen zum anderen aber auch der Regisseurin gegenüber.

Tagebucheinträge ähnelten sich

In den einzelnen Tagebucheinträgen hat die Gruppe dann auch schnell Gemeinsamkeiten gefunden. „Wir haben uns erfreut, wie ähnlich wir uns in dem Alter waren.“ Viele der Einträge stammten nämlich aus der Jugend der Theatergruppe, erzählt Lössl.

„Mir ist wichtig, dass der Originaltext auf der Bühne erscheint.“ Dabei ist der Anspruch aber nicht, dass die ganze Geschichte mit festen Rollen erzählt wird, macht Lössl deutlich. Im Gegenteil: Alle sind Orlando.

Das Stück an sich darf dabei auch berühren, darf traurig sein, darf zum Lachen bringen. All diese Emotionen sollen die Zuschauerinnen und Zuschauer spüren.

Die Theatergruppe wird mit elf Personen auf der Bühne stehen, zusätzlich werden zwei Erzähler – eine englische und eine deutsche Stimme – zu hören sein, die aber nicht vor Ort sind. Auf der Bühne steht zudem ein Mikrofon, an das immer wieder eine Biografin oder ein Biograf tritt. „Das ist auch ein Mittel, das sich im Buch findet. Ein Biograf erzählt die Geschichte.“ Zur Lockerung dürfen sich die Zuschauer auch auf Tanzeinlagen freuen – als Choreografie oder Projektion.

Informationen zur Premiere

Die Premiere von „Wachstumsschmerzen. Orlando*24“ ist am Donnerstag, 25. April. Zwei weitere Aufführungen im April gibt es am Freitag, 26. April, und Samstag, 27. April. Im Mai sind zwei Vorstellungen geplant: Freitag, 10. Mai, und Samstag, 11. Mai. Alle Aufführungen starten um 19.30 Uhr im Kesselhaus. Sie gehen jeweils zirka eine Stunde.

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