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Weil am Rhein Toter im Rangierbahnhof

Weiler Zeitung

33-jähriger tschechischer Lkw-Fahrer will auf Zug aufspringen und wird überrollt

Weil am Rhein (ste). Tragisches Unglück im Rangierbahnhof in Weil am Rhein: Ein 33 Jahre alter tschechischer Lkw-Fahrer ist gestern morgen tot neben den Gleisen gefunden worden. Offenbar versuchte der Mann, nach einem Zwischenstopp auf den fahrenden Zug aufzuspringen.

Der Notruf traf um kurz nach sieben am Donnerstagmorgen ein, teilte Dietmar Ernst, Pressesprecher der Polizeidirektion Lörrach, gestern auf Anfrage unserer Zeitung mit. Bahnmitarbeiter hatten den Toten neben den Gleisen liegend gefunden. „Es handelte sich um eine männliche Person, die massive Verletzungen aufwies“, berichtet Ernst weiter. Da die Identität des Mannes und die Umstände seines Todes gänzlich unklar waren, folgten umfangreiche Ermittlungen des Kriminalkommissariats Lörrach. „Dabei leisteten die Bundespolizeiinspektion Weil am Rhein, die Bahn und andere Institutionen hilfreiche Unterstützung.“ Die Beamten ermittelten auf Hochtouren, um die fehlenden Informationen zu bekommen.

Am späten Nachmittag kommt Licht ins Dunkel

Am späten Nachmittag stand die Identität des Mannes fest. „Es handelt sich um einen 33 Jahre alten, tschechischen Lkw-Fahrer, der sich mit seinem Lkw auf dem Weg nach Italien befand und hierzu die Bahn benutzte“, sagt Dietmar Ernst und ergänzt: „,Rollende Landstraße’ nennt sich der Transport von Lastzügen mit der Bahn, bei denen die Fahrer während der Überführung in einem Extra-Abteil untergebracht sind.“

Obwohl die Todesumstände noch nicht eindeutig feststehen, dürfte ein tragisches Unglück zugrundeliegen. „Es wird vermutet, dass der 33-Jährige das Aufenthaltsabteil während einer Fahrtunterbrechung verließ und auf den Zug aufsprang, als dieser losfuhr“, erläuterte Ernst. Der Versuch missglückte jedoch und endete für den Mann tödlich. Das Ganze muss in der Nacht passiert sein. Die Staatsanwaltschaft Lörrach hat zur weiteren Klärung zwischenzeitlich die Obduktion der Leiche beantragt.

Beteiligt waren neben der Kriminalpolizei Lörrach, dem Polizeirevier Weil am Rhein sowie Beamten der Bundespolizei auch Mitarbeiter der Kriminaltechnik, Rettungskräfte, ein Notarzt und Nofallmanager der Bahn. Der Einsatz war um 9.17 Uhr beendet; 15 Personen waren involviert.

Drei Gleise gesperrt: Zugverspätungen

„Durch die polizeilichen Ermittlungen kam es auch zu Behinderungen im Bahnverkehr“, berichtete Helmut Mutter, Pressesprecher der Bundespolizeiinspektion Weil am Rhein. So wurden die Gleise 1, 2 und 3 für verschiedene Zeiträume gesperrt. Sieben Züge waren insgesamt 45 Minuten verspätetet, ein Zug wurde umgeleitet und elf Teilausfälle wurden verzeichnet, weil Züge nicht bis an ihre Endhaltestelle fahren konnten.

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