Weil am Rhein Turmbläser erfreuen viele Zuhörer

Weiler Zeitung

Brauch: Weihnachtliche Klänge vom Altweiler Glockenturm herab / Starker Besuch auf dem Lindenplatz

Als beliebter Treffpunkt hat sich am Nachmittag des Heiligabends wieder der Kirch- und Lindenplatz vor der Altweiler Kirche erwiesen: Wie jedes Jahr stand der beliebte Auftritt der Turmbläser aus den Reihen der Weiler Stadtmusik an. Viele Besucher lauschten den weihnachtlichen Klängen.

Weil am Rhein. Die Musiker mussten diesmal ohne ihren ehemaligen Stadtmusik-Dirigenten Dieter Steininger auskommen, da erkrankt war. Dennoch meisterte das siebenköpfige Bläser-Ensemble seinen Auftritt bestens, denn, wie Saxofonist Michael Moser informierte, wird dieser Brauch seit 1996 gepflegt. So erfolgte nach lieb gewonnenem Ritual der bekannte Ablauf, der stets aufs Neue für eine besonders weihnachtlich-feierliche Atmosphäre sorgte: Punkt 15 Uhr begann das Einläuten durch die Kirchenglocken. Kaum waren diese verstummt, ertönte hoch oben vom Turm aus als erstes Musikstück „Alle Jahre wieder“, das weit über den Lindenplatz hinaus zu hören war. Andächtig lauschten die zahlreichen Besucher den Klängen des wohlbekannten Weihnachtsliedes – und spätestens jetzt waren bei so manchen Besuchern die hektischen Festvorbereitungen der vergangenen Tage vergessen.

Etwa 20 Minuten vor dem Turmkonzert fanden sich bereits die ersten Zuhörer ein, darunter viele Stammbesucher, wie zum Beispiel Michael Roser aus Binzen, der sich „seit mehreren Jahren“ mit einen Kollegen aus der Sportgruppe zu diesem Anlass auf dem Lindenplatz trifft und „manchmal auch einige Lieder“ mitsingt.

„Sehr gut“ gefiel das Turmkonzert auch dem stellvertretenden Stadtbrandmeister, Hubert Strohmeier, und Ehefrau Heidi aus Friedlingen. Das Ehepaar weilte erstmals an Heiligabend auf dem Platz, da das Enkelkind beim anschließenden Krippenspiel mitwirkte. Ebenfalls zum ersten Mal in den Genuss des Turmkonzertes kam als neuer Pfarrer Dr. Michael Hoffmann, der den Auftritt der Bläser als „wunderbar“ bezeichnete.

Für viele der Bürger ist das vor dem nachmittäglichen Familiengottesdienst mit Krippenspiel angesetzte Turmkonzert mittlerweile zu einem Muss geworden. Manche der langjährigen Besucher brachten in Körben oder Taschen Thermoskannen mit Glühwein und Tassen sowie Sekt nebst Gläsern oder Gebäck mit, um wie bei einer Weihnachtsfeier zusammen mit Freunden und Bekannten das Turmkonzert zu genießen.

Viel Freude, aktiv an diesem schönen Brauch mitzuwirken, hatten auch wieder die Bläser der Stadtmusik. Dazu gehörten Michael Moser (Saxofon), Timo Steininger und Patrick Eble (jeweils Horn), die Trompetenspieler Clemens Hütter, Björn Kaufmann und Lukas Guggenbühler sowie Thomas Welzbacher (Tenorhorn).

Sie mussten zunächst, bepackt mit Instrumenten, Noten und Notenständern, in den alten Glockenturm hochsteigen. Mittlerweile hatte sich unten um die Kirche herum sowie auf dem Lindenplatz bis hin zur Hauptstraße eine große Zuhörerschar versammelt. Nach dem von Kirchendienerin Gabi Mehlin-Müller per Hebel ausgelösten 15 Uhr-Einläuten konnte das Turmkonzert beginnen.

Kraftvoll erklangen wohlbekannte Weihnachtslieder durch die Holzlamellen der Kirchturmfenster. So gehörten unter anderem die Lieder „O Tannenbaum“, „O du Fröhliche“, „Es ist ein Ros entsprungen“ oder „Fröhliche Weihnacht“ zu dem klassisch-weihnachtlichen Repertoire, das unten auf dem Platz denn auch mit reichlich Beifall belohnt wurde. Beim letzten Lied „Stille Nacht“ schaltete die Automatik der Einläuteglocken einige Minuten früher ein, sodass die Hälfte der bekannten Weisen und anschließend der anerkennende Beifall der Zuhörer für die Musiker nicht mehr zu hören waren. Dennoch war das Turmkonzert für alle Beteiligten wieder ein sehr schönes Erlebnis.

Sehr gut besucht war anschließend in der Altweiler Kirche der von Pfarrer Michael Hoffmann gefeierte Familiengottesdienst unter dem Titel „Die Krippe erzählt“. Das von Kindern der Gemeinde gestaltete Krippenspiel hatten Heike Falk, Melanie Lütz und Andrea Reichhelm einstudiert.

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