Weil am Rhein-Haltingen (jas). Erhebliche zusätzliche Verkehrsbelastungen dürfte das neue Jahr für Haltingen bringen. Denn nicht nur der im Zuge des Bahnausbaus vorgesehene Abriss der Festhallenbrücke ist für Mitte des Jahres geplant, sondern im April wird – wie berichtet – auch die Brücke über die Autobahn bei Märkt abgerissen und erneuert. „Es wird also auf keinen Fall besser“, sagt Ortsvorsteher Michael Gleßner mit Blick darauf, dass Autofahrer weite Umwege in Kauf nehmen müssen und viel Verkehr aus dem Rebland, der bislang über die Alte Straße fährt, dann durch Haltingen rollen wird. Zwar soll in diesem Jahr auch die Bahnunterführung für die Nordwestumfahrung gebaut werden, doch bis sie nutzbar sein wird, ist die Heldelinger Unterführung, die derzeit verbreitert wird, die einzige Verbindung für Kraftfahrzeuge zwischen Haltingen-Ost und -West. Sie hat allerdings seit Beginn des Bauarbeiten durch die Bahn nur noch eine Durchlasshöhe von 3,20 Metern. Das schränkt nicht nur Lastwagenverkehr ein, sondern behindert auch die Feuerwehr bei ihren Einsätzen. Zu niedrig ist die Höhe etwa für das Haltinger Löschfahrzeug des Katastrophenschutzes und für die Drehleiter der Abteilung Stadt. Bei Einsätzen in Haltingen-West müssen die Retter über Palmrainzubringer, Alte Straße und Heldelinger Straße fahren, beziehungsweise über die Lustgartenstraße und den Rebgarten, wenn sie aus Weil kommen. Für das Einhalten der vorgeschriebenen Rettungszeiten könne das „brisant“ werden, betont Michael Gleßner. Deshalb werde darauf gedrängt, dass Feuerwehr und Rettungsdienste von der Bahn über die Veränderungen in der Verkehrsführung informiert werden. „Die Rettungskräfte müssen wissen, in welchen Straßen sie mit welchen Fahrzeugen durchkommen“. In seiner Vorschau auf das neue Jahr gibt Gleßner zudem zu bedenken, dass auch der Eimeldinger Weg am Sägischopf für lange Zeit gesperrt bleiben wird, weil im Zuge der Straßenverlegung nach Osten dort eine tiefe Baugrube klaffen wird. Immerhin würden aber die Baustraßen entlang der Bahntrasse geführt und die Zu- und Abfahrten zur DB- Baustelle über die Nord-West-Umfahrung erfolgen, die nun als Provisorium hergestellt ist. „Nur der Anschluss an den Märktweg fehlt noch“, sagt Gleßner. Was die Innenentwicklung und die Sanierung des Ortskerns anbelangt, rechnet Gleßner frühestens im Jahr 2016 mit sichtbaren Ergebnissen. Zuvor gelte es, Planungsrecht für den Bereich rund um das „Krone“-Areal herzustellen und auch Privateigentümer für Investitionen mit ins Boot zu holen. Erstes sichtbares Ereignis dürfte das Räumen des Tankstellen-Areals im Ortszentrum zum 30. September dieses Jahres sein, wenn der bestehende Pachtvertrag offiziell ausläuft. Zugunsten der Ortskernsanierung müssten manche Projekte zurückstehen, so Gleßner. Er nennt vor allem die Sanierung der Festhalle, die von Ortschaftsräten zuletzt vehement gefordert wurde. Allerdings soll es in diesem Jahr eine Untersuchung des Gebäudes geben.