Die Tätigkeit als Sterbe- oder Trauerbegleiterin ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, der eine fundierte Ausbildung zugrunde liegt. „Jeder der in die Hospizarbeit eintritt mus sich schulen lassen“, erklärt Koordinatorin Eva-Maria Neumann. Die Schulung dauert mehrere Wochenenden, anschließend folgt ein Praktikum im stationären Pflegeheim oder beim ambulanten Pflegedienst. Danach stehen regelmäßige Supervisionen zur Selbstreflexion mit Fachleuten wie Psychoonkologen an sowie spezifische Fortbildungen zu Themen wie Demenz oder Trauer in anderen Kulturen. „Das wird immer wichtiger“, weiß Neumann. Die Fortbildungen organisiert die Ambulante Hospizgruppe und lädt Referenten ein oder schickt die Trauerbegleiter zu Kursen in ganz Deutschland. Die Finanzierung übernimmt die Gruppe. „Die Leute sollen neben ihrer Bereitschaft, sich einzubringen, nicht noch für ihre Ausbildung bezahlen müssen“, findet Vorsitzende Christa Häfner: „Diese Kurse gehen über zwei Jahre und sind sehr teuer. 3000 Euro Gebühr kommen schnell zusammen – ohne Hotellerie und Materialien.“ Diese Fortbildungen und Supervisionen sind jedoch Pflicht, um die fachliche Tauglichkeit sowie die menschliche Belastbarkeit zu erhalten. „Verschwiegenheit und die Verlässlichkeit, sich in einem gewissen zeitlichen Rahmen einsetzen zu lassen, sind das A und O“, sagt Häfner. Daher sind junge Begleiter eher selten. „Sie bekommen irgendwann Kinder und müssen ihr Familienleben flexibel gestalten – das erschwert die Planung der Einsätze.“ Auch vom Arbeitsprofil her sei es sinnvoll, dass die Menschen die Mitte ihres Lebens erreicht haben. Oft kommen sie aus dem pflegerischen Bereich und waren auch schon persönlich betroffen. Insgesamt gebe es „wenig Dynamik“ in der Mitarbeiterstruktur. „ In der Regel sind die Menschen lange dabei“, weiß Häfner. Natürlich komme aber mal ein Wegzug dazwischen oder eine Umorientierung. „Es kann gut sein, dass jemand nach zehn Jahren sagt: Jetzt mache ich etwas anderes.“