Von Gundula Weissenrieder Weil am Rhein-Haltingen. Taff, aufgeschlossen, alterslos sowie vielseitig interessiert: Die Frauengemeinschaft, die sich monatlich seit annähernd drei Jahrzehnten im katholischen Gemeindehaus Haltingen einfindet, steht nicht nur allen Frauen mit kurzweilig-informativem Programm offen, sie imponiert ebenso mit gezielt sozialem Engagement. Irmgard Meindel muss nicht lange nachdenken: „Es ist das Miteinander, diese interkonfessionelle Gemeinschaft: Jede ist hierher eingeladen, die Zeit und Lust hat oder die die Programmpunkte ansprechen“, bringt es die langjährige Teilnehmerin des Treffs auf den Punkt, was Frauen aus der ganzen Umgebung – von Rümmingen bis Weil und Basel – zur Zusammenkunft bewegt. Und wirklich: Dieses herzlich-ungezwungene Willkommen, das einen Besuch beim Frauentreff Haltingen einleitet, beeindruckt. Denn gleich, ob sich Stammgäste beim Wiedersehen wortreich austauschen, oder Interessierte für einmal dazu stoßen: Jede erfährt dieselbe zuvorkommende Aufnahme. „Wir laden Frauen jeglichen Alters zu uns ein und freuen uns über alle, die kommen“, nimmt sich Genevieve Lehmann ihrer Aufgabe als Treff-Sprecherin mit heiter-charmanter Souveränität an: „Als ein ökumenischer Kreis – und kein eingetragener Verein – steht es Teilnehmern stets ohne Anmeldung frei, die Geselligkeit zu genießen oder einzelne Termine auszuwählen.“ Letztere werden jeden Sommer im gemeinsam gestalteten Jahresprogramm geplant. Und sie beinhalten ein wahres Füllhorn unterschiedlichster Themenschwerpunkte: „Anklang finden sozial-gesellschaftliche, umwelt-, gesundheits- und kosmetik- bis ernährungsrelevante Bereiche. Besichtigungen und Ausstellungen sowie kulturell-literarische Inhalte sind ebenso eingeschlossen“, fasst Anne Zoller, selbst belesene Referentin biografischer Frauenliteratur, prägnant zusammen. Solch breites Spektrum interessensvernetzter Frauenpower setzt die agile Damenrunde konkret in Exkursionen zum Jubiläum der Weiler „Blauen Kirche“, zum Museum am Lindenplatz oder zur – demnächst anstehenden – Besichtigung der örtlichen Firma Goufrais um. „Große Resonanz“, flicht Genevieve Lehmann ein, „fanden auch die Aufarbeitung von Sicherheitsfragen durch die Polizei, Gymnastikeinheiten, „Wege der Stress-Bewältigung“ oder die Vorstellung des Lörracher Arbeitskreises Miteinander zur Unterstützung für Zuwandererfamilien. Dass geladene Vortragende durchwegs ehrenamtlich zur Verfügung stehen, kommt Erika Göb als Kassenwart sehr entgegen: „Sie wissen um unsere Spenden-Ambitionen: So können wir unseren Obolus aus gemeinsamer Kasse an Bedürftige geben, wie wir es etwa für den Togo-Freundesclub in Rümmingen (Verein, der für Kinder aus dem afrikanischen Togo sammelt) oder das Frauen-, sowie das Obdachlosenheim in Lörrach, beisteuerten.“ Für manche Teilnehmerin hat sich so ein loses Themenschnuppern eingespielt – für viele aber längst Verbundenheit: „Einige von uns gehören gar seit Beginn des Frauentreffs im Jahre 1985 zum harten Kern“, hält Irmgard Meindel Rückschau: „Damals begannen wir noch als Mutter und Kind-Runde. Die Kleinen fanden hier Betreuung, und wir eine gesellige Auszeit.“ Wie sie und Ursula Zeller, die für reibungslose Abläufe  sorgt, Renate Frei, Helmi Donner und Maria Hochuli-Dabeck, die Ideen und Referenten-Vorschläge präsentieren, und wie Christa Osswald und Helga Lotz, die engagiert mitwirken. Die stete Gruppenentwicklung können die Frauen in ihrem Stammbuch nachblättern. Dessen tagebuchartiger Charakter archiviert ihre Ereignisse liebenswert wie originell: „Aktuell ist es tatsächlich mindestens das fünfte Buch seit der Gründung“, sinniert Genevieve Lehmann, und zu Recht sind alle stolz darauf: „Nun freuen wir uns auf das 30 Jahr-Jubiläum, das mit dem 17. September diesen Jahres ansteht!“