Weil am Rhein Viel Freude an Fantastischem

Weiler Zeitung

Kinderbuchautorin Bettina Obrecht begeistert 30 Kinder in der Hans-Thoma-Schule

Von Adrian Steineck

Weil am Rhein-Haltingen. Eine magische Reise in eine Welt, in der Hexen 300 Jahre alt werden, und verzauberte Füchse sprechen können, haben gut 30 Kinder mit der Kinderbuchautorin Bettina Obrecht unternommen, die in die Hans-Thoma-Schule gekommen war und aus ihrem Roman „Die kleine Hexe Ida“ vorlas.

Für die Autorin stellte die Lesung, die auf Initiative des Fördervereins der Bücherei Haltingen zustande gekommen war, eine Rückkehr in die Heimat dar, wie sie den Kindern sagte. Geboren wurde Bettina Obrecht in Lörrach, ihr Abitur machte sie am Kant-Gymnasium in Weil am Rhein, wo ihre Eltern noch wohnen.

Die Lesung in Haltingen richtete sich hingegen an Kinder zwischen sieben und elf Jahren, und diese lauschten gespannt, was Bettina Obrecht zu erzählen hatte. Um die kleine Hexe Ida ging es da, die 55 Jahre alt ist und damit für Hexenverhältnisse noch ein Kind. Die Freundschaft mit dem neunjährigen Menschenjungen Niklas wird durch den Umstand, dass dieser nicht wissen darf, dass Ida eine Hexe ist, keineswegs einfacher. Auf urkomische Weise beschrieb die Schriftstellerin den Zusammenprall der Hexenwelt mit jener der Menschen.

Denn die Erfindungen der letzten 300 Jahre sind an den isoliert lebenden Hexen vorbeigegangen, weshalb Ida die Beschreibungen ihres Freundes Niklas ihrer Hexenfamilie nur verdreht wiedergibt. „In den Kinos rennen 22 Leute einem Ball hinterher“, berichtet sie dann fasziniert, oder: „Im Sommer fahren viele Menschen nach Urlaub, aber ich weiß nicht, wo das liegt.“

Die Kinder und vereinzelten Erwachsenen, unter ihnen Schulleiterin Gabriele Sautter und Eltern, lauschten gespannt und amüsiert. Bei den von Bettina Obrecht immer wieder eingestreuten Fragerunden erwiesen sich die jungen Zuhörer als gewitzt und interessiert. Wo sie die Bilder für ihr Buch herbekäme, wollte die Autorin wissen. „Aus dem Internet“, meinte ein Junge pragmatisch. Als Obrecht anmerkte, dass das Internet ihre Geschichte doch noch gar nicht kenne, hieß es, dann müsse sie sich eben jemanden suchen, der schöne Illustrationen anfertigen könne.

Gewitzte Zuhörer

Für Heiterkeit sorgte auch der Umstand, dass Hexen nur dann zaubern können, wenn sie nicht wütend sind. „Stellt euch mal vor, eure große Schwester ärgert euch, und ihr verwandelt sie im Zorn in einen Radiergummi und wisst nicht, wie man diesen Zauber rückgängig macht“, sagte sie, worauf einem Jungen entfuhr: „Das wäre mal was.“ Die Kinder waren gerne bereit, sich von der Geschichte bezaubern zu lassen. Als Bettina Obrecht die Handpuppe eines sprechenden Fuchses präsentierte, der sich mit der Hexe Ida unterhält, hielten viele das possierliche Stofftier zunächst für echt und staunten.

Am Ende der Frage- und Leserunde ließen sich viele Kinder Bücher und Autogrammkarten signieren. Bettina Obrecht freute sich über die gute Resonanz und das rege Mitmachen. Als Schriftstellerin habe sie ihren Traumberuf ergriffen, bekannte die Autorin von mehr als 30 Kinder- und Jugendbüchern, die bereits in der dritten Schulklasse den Wunsch verspürt hat, zu schreiben. Martin Fischer, der Vorsitzende des Fördervereins, der die in der Hans-Thoma-Schule untergebrachte Bücherei betreibt und Kinder zum Lesen bringen möchte, dankte ihr für den gelungenen Nachmittag.

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