Weil am Rhein Vielfältige Hilfe für die Flüchtlinge

Weiler Zeitung
Das Koordinations-Team des Unterstützerkreises Flüchtlinge in Weil am Rhein (v.l.): Ottmar Schmidt, Annette Huber, Sibylle Zeiser, Christa Grommelt, Annette Heilig, Brigitte Dietz-Monser und Sigrid Fuchs. Fotos: Daniela Buch Foto: Weiler Zeitung

Erstes Treffen des Unterstützerkreises / Mehr als 60 Interessenten gekommen / Koordinierungskreis

Von Daniela Buch

Weil am Rhein. Mehr als 60 Interessenten sind zum ersten Treffen des Unterstützerkreises für Flüchtlinge im Stadtgebiet gekmmen, das am Montagabend im Mehrgenerationenhaus stattgefunden hat. Der Koordinierungskreis stellte sich vor, und es wurden Gruppen für die künftige Arbeit gebildet.

„Wir freuen uns sehr über diese große Resonanz, die der Aufruf von Oberbürgermeister Wolfgang Dietz beim Neujahrsempfang nach sich gezogen hat. Ein herzliches Dankeschön für die Bereitschaft, uns bei der Arbeit zu unterstützen”, sagte Hauptamtsleiterin Annette Huber bei der Begrüßung. Familien, die es sich gewünscht hatten, seien bisher vom Arbeitskreis Miteinander aus Lörrach betreut worden, erklärte Annette Huber. Die steigende Anzahl der Flüchtlinge insgesamt mache es aber organisatorisch notwendig, einen eigenen Unterstützerkreis zu formieren.

An einem runden Tisch mit Vertretern der Stadtverwaltung, sozialer Einrichtungen, Organisationen und Kirchengemeinden wurde ein Koordinationsteam gegründet, das die Organisation des Unterstützerkreises übernehmen wird. Dem Team gehören neben Annette Huber und Ottmar Schmidt von der Stadtverwaltung außerdem Sigrid Fuchs, Brigitte Dietz-Monser und Annette Heilig von der katholischen Seelsorgeeinheit, Christa Grommelt von der evangelischen Kirchengemeine und Migrationsberaterin Sibylle Zeiser vom Diakonischen Werk an.

Zu den Feldern, in denen die ehrenamtlichen Helfer aktiv werden können, zählen Behördengänge, Begleitdienste im Alltag, Hilfe beim Erlernen der deutschen Sprache und das Schaffen von Begegnungen.

Das Treffen bot Gelegenheit für einen Austausch von Ideen und der Weitergabe von Erfahrungsberichten am Beispiel des Arbeitskreises Miteinander aus Lörrach. Auch wurde ein Überblick zur Situation der Flüchtlinge in Weil am Rhein gegeben (siehe dazu gesonderten Artikel).

Gudrun Stetter, Sozialarbeiterin an der Markgrafenschule, berichtete von der dortigen Sprachklasse. Ziel sei es, die Schüler nach und nach in die Regelklassen zu integrieren. Bei den Flüchtlingskindern sei die Bandbreite sehr groß. So gebe es Roma-Kinder aus dem Kosovo, die häufig ohne schulische Vorbildung seien, oder Jugendliche aus Bulgarien, die kein Wort Deutsch sprechen, sich hingegen auf Türkisch verständigen können, aber wiederum eine andere Schriftsprache besitzen. Andererseits Kinder, beispielsweise aus Indonesien, die perfekt Englisch sprechen und Deutsch lernen, um danach auf das Gymnasium wechseln zu können. Hausaufgabenbetreuung, Integration in Sportgruppen oder Vereine wären Möglichkeiten, um den Kindern zu helfen. „Einfach Menschen, die ein Kind auf seinem Weg begleiten, hier anzukommen”, meinte sie.

Fragen zur rechtlichen Situation wurden in der Runde ebenso erörtert und geklärt. So ist es nicht möglich, Grenzübertritte in die Nachbarstaaten vorzunehmen. Was den versicherungsrechtlichen Aspekt betrifft, seien alle ehrenamtlichen Helfer über die Haftpflichtversicherung der Stadt abgedeckt. Geplant sei, dass die Stadt auch eine Unfallversicherung für die Helfer abschließt.

Unter der Rubrik sonstige Ideen wurde unter anderem vorgeschlagen, auch Flüchtlinge als Helfer mit einzubeziehen oder zum Beispiel islamische Vereine zwecks Mitarbeit anzusprechen. Auch ganz konkrete Hilfsangebote wurden bereits ausgesprochen wie die Bereitschaft, eine alleinerziehende Mutter mit Kind in den eigenen vier Wänden zu beherbergen. Angeregt wurde auch, eine eigene Homepage für den Unterstützerkreis zu erstellen.

Als zentrale Anlaufstelle dient derweil weiterhin die Stadtverwaltung. Auf der Homepage der Stadt wird eine Unterseite eingerichtet, auf der alle aktuellen Termine und Informationen abrufbar sind. Bei Fragen und Ideen kann man sich an Hauptamtsleiterin Annette Huber wenden. „Ich bin ganz begeistert”, äußerte sich Annette Heilig angesichts der herrschenden Motivation erfreut. Die einzelnen Gruppen werden ihre Schwerpunkte in separaten Treffen vertiefen.

Ein gemeinsames Treffen für alle Gruppen ist am 7. Mai um 18.30 Uhr im Kolpinghaus in Haltingen geplant.

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