Zu einer Kreativitäts- und Kulturschmiede, die auch außerhalb der Weiler Stadtgrenzen bekannt geworden ist, hat sich das Kulturzentrum Kesselhaus in Friedlingen in den vergangenen 25 Jahren entwickelt. Einen großen Anteil daran hat der Verein Kulturzentrum Kesselhaus. Von Jasmin Soltani Weil am Rhein. Dieser hatte allen Grund, bei der Hauptversammlung am Montagabend zufrieden Bilanz zu ziehen und für eine spannende Herbstsaison samt Jubiläumswochenende am 15. und 16. Oktober zu werben. Rückblick Geschickt nutzt der Verein die von der Stadt zur Verfügung gestellte und finanziell unterstützte Infrastruktur dazu, das soziokulturelle Zentrum in Friedlingen mit Konzerten, Theaterinszenierungen, Märchenerzählungen, Kursen und Märkten zu beleben. „Wer nicht da war, hat viel verpasst“, resümierte die Vorsitzende Ute Delatorre. Besonders hob sie die jüngsten Gastspiele von Figurentheatergruppen aus Freiburg, Dresden und Rottweil hervor, aber auch eigene Inszenierungen, mit denen der Verein seit dem Jahr 2014 an die Wurzeln des Kulturzentrums anknüpft. Denn am 6. September 1991 wurde mit „Flametti – oder vom Dandysmus der Armen“ unter der Regie von Marion Schmidt-Kumke die Premiere der ersten Kesselhaus-Inszenierung des damaligen „Theaters im Kesselhaus“ gefeiert. Bis 2001, erinnerte Kulturamtsleiter und zweiter Vorsitzender Tonio Paßlick, gab es weitere Inszenierungen, bevor die Produktionsstruktur umgestaltet wurde. Generationenübergreifende Angebote und mehr Kooperationen ermöglichen es nun, Theater für alle Generationen anzubieten: für Kinder mit dem Familienzentrum Wunderfitz, für Erwachsene mit der eigenen Gruppe in Zusammenarbeit mit der Freien Theatergruppe „Tempus fugit“ und das Friedlinger Kinder- und Jugendtheater mit Angelika Schilling. Weitere Publikumsmagnete und wichtige Konstanten im Angebot sind die Weiler Bluesnächte mit berühmten Interpreten, Auftritte von Singer-Songwritern, das grenzenlose Erzählforum, Kunsthandwerkermärkte und Flohmärkte für Frauen sowie das Repair-Café. Hinzu kommen Kreativkurse, Vorträge und ein vielseitiges Musikprogramm mit Chansons und Weltmusik. Außerdem beteiligte sich das Kulturzentrum an der ersten gemeinsamen Kulturnacht von Lörrach und Weil an Rhein. Unterstützung gefragt Um diese Vielseitigkeit zu stemmen, sei der Verein auf weitere aktive Mitglieder angewiesen, „helfen Sie uns dabei“, rief die Vorsitzende in der von 20 Mitgliedern besuchten Hauptversammlung, bei der keine Neuwahlen anstanden. Zugleich dankte sie Tonio Paßlick für die Unterstützung des Kulturamts und dem Vorstandsteam sowie allen Gruppenleitern für die gute Zusammenarbeit. Vielfalt an Ideen „Ich bin sehr glücklich über diese Gruppe“, wand anschließend Tonio Paßlick dem Verein ein Kränzchen, bevor er das Jubiläums-. und Herbstprogramm vorstellte (weiterer Bericht folgt), und dankte auch im Namen der Stadt. Ute Delatorre als „Identifikationsfigur“ sei es zu verdanken, dass eine Vielfalt an Ideen zusammenkomme, ein offenes Haus gelebt werde, in dem neue Aspekte willkommen seien. Auch der Gemeinderat schätze die Arbeit des Vereins, die zunehmend Besucher aus der Nachbarstadt Basel anzieht.