Nach fast zweijähriger Vorbereitungszeit wurde mit der Informationsveranstaltung am Montagabend nun der erste Schritt zur Aktivitätsphase der Stadtteilsanierung Friedlingens eingeläutet. Der Fokus lag auf der ökologischen Aufwertung des Baubestands. Von Daniela Buch Weil am Rhein. Rund 30 Teilnehmer waren zum Infoabend im Kesselhaus gekommen, die Hälfte davon zwar Vertreter der Stadt und beteiligte Projektpartner, doch erklärte sich die verhaltene Resonanz daraus, dass Gebäude- und Grundstückseigentümer im Plangebiet bereits mit allen wichtigen Informationen angeschrieben wurden, und auf diesem Weg auch weiterhin über die Entwicklung auf dem Laufenden gehalten werden. Dazu kommt, dass etliche Mehrfamilienhäuser im Besitz diverser Wohnungsbaugesellschaften sind. Infos aus erster Hand Der Infoabend war daher vor allem im Sinne der fortlaufenden Beteiligung der Öffentlichkeit einzuordnen. Wer gekommen war, hatte außerdem den Vorteil, sämtliche Fachleute als Gesprächspartner vor Ort zu haben, die nach den Referaten im persönlichen Gespräch für Fragen zur Verfügung standen. Neben den Referenten waren dies Bauamtsleiter Christian Renner, Stadtplanerin Jessica Faißt, Umweltberater Thomas Klug und Sanierungsstellenbeauftragter Gerhard Bross. Zuschüsse von der Stadt Für private Maßnahmen gewährt die Stadt Zuschüsse, wobei Modernisierungen und Abbrüche mit 20 Prozent der Kosten, maximal mit 20 000 Euro gefördert werden. Im jeweiligen Haushaltsjahr stehen für die Maßnahmen insgesamt 60 000 Euro zur Verfügung. Voraussetzung ist, dass sich das Grundstück im Sanierungsgebiet befindet und die Maßnahmen vor Beginn vertraglich geregelt werden. „Die Beratung ist kostenlos und eine Voraussetzung dafür, dass sinnvolle Maßnahmen herauskommen“, sagte Sanierungsberater Rüdiger Kunst vom Büro Kommunale Stadterneuerung aus Freiburg. Datenerhebung Rolf Pfeifer und Lena Klietz vom mit dem energetischen Quartierskonzept beauftragten Büro Endura Kommunal aus Freiburg gaben einen Überblick zu den möglichen Maßnahmen zur Einsparung von Energiekosten, energetischer Modernisierungen und Heizungssanierungen. Als Grundlage für die Konzeptentwicklung werde derzeit ein Fragebogen zum Energieverbrauch an die betroffenen Haushalte geschickt. Bis Ende 2016 werde die Datenerhebung dauern, danach würden Potenziale formuliert. Modernisierungen Zu den möglichen Modernisierungsmaßnahmen gehören die Dach-, Decken- und Außendämmung, die Verbesserung sanitärer Einrichtungen, des Wohnungsschnittes, der Belichtung, Belüftung und des Schallschutzes, der Strom-, Gas- und Wasserversorgung und Entwässerung, die Sicherung vor Diebstahl, die Modernisierung von Heizungsanlagen, der Austausch der Fenster und der Ausbau des Dachstuhls zur Schaffung von Wohnraum. Neben der energetisch-ökologischen Aufwertung des Baubestands gehören die Aufwertung der Grün- und Freiflächen, die Stärkung der sozialen Sicherheit, die Aufwertung des öffentlichen Raums sowie die Schaffung und Verbesserung von Angeboten für Kinder und Jugendliche zu den weiteren Sanierungszielen, die für Friedlingen diskutiert werden. Bürgermeister Christoph Huber erinnerte zudem daran, dass die Arbeitsentwürfe zur Erweiterung des Rheinparks noch bis zum 25. November im Rathaus ausgestellt seien.