Von Gottfried Driesch Weil am Rhein-Haltingen. „Viva Vivaldi“ hieß es am Sonntag in der evangelischen St. Georgs-Kirche in Haltingen. Mit Werken ausschließlich von dem venezianischen Komponisten Antonio Vivaldi überzeugte das „Ensemble 4 D“ die Zuhörer in der fast voll besetzten Kirche. Dóra Szilágyi und Shio Ohshita (Violine), Simone Meyer (Violoncello) sowie Rossella Policardo (Cembalo) spielten auf Nachbauten historischer Instrumente, die mit Natursaiten bespannt sind, und daher häufig nachgestimmt werden müssen. Die gespielten Sonaten entstammen vor allem dem frühen Schaffen des Komponisten. Ein typisches Beispiel für eine Sonate aus der Barockzeit ist bereits das erste gespielte Werk, die Sonate op. 1 Nr. 3 in C-Dur für zwei Violinen und Basso continuo (BC). Die vier Sätze wechseln sich im Tempo ab. Die schnellen sind dabei oftmals sehr virtuos geprägt. Musik lebt bekanntermaßen von Kontrasten. Nicht nur, was das Tempo betrifft, sondern besonders auch von der Dynamik. Hierfür zeigten die vier Musikerinnen ein ausgeprägtes Gespür. Der Charakter der venezianischen Kompositionen ist deutlich leichter und verspielter als die Werke der Barockkomponisten Bach oder Telemann. Die Sonate op. 2 Nr. 3 in d-moll bestach mit einer sich träumerisch entwickelnden Melodie und einem virtuosen Schlusssatz. Zwei Werke ragten heraus: Zunächst die Sonate op. 5 Nr. 18 in g-moll für zwei Violinen und BC. Hier prägt der feste Rhythmus im ersten Satz „Preludio Largo“ das musikalische Geschehen. Ebenfalls etwas besonderes war „La Follia“ 19 Variationen op. 1 Nr. 12 in d-moll für zwei Violinen und BC. Das ruhig vorgetragene Thema wurde danach vielfältig in Tempo, Rhythmus und mit wechselnden Verzierungen variiert. Natürlich war auch die Zugabe von Vivaldi.