Weil am Rhein-Haltingen (db). Einen glänzenden, wohltuenden Auftritt hatte der Gospelchor Unterhaching am Samstagabend vor mehr als 200 Besuchern in der Kirche St. Maria. Die Sängerinnen und Sänger verbreiteten mit ihrem Repertoire an modernen geistlichen Liedern eine buchstäblich begeisterte Stimmung. Gospel leitet sich aus dem englischen „Good Spell” ab, was so viel bedeutet wie „Gute Nachricht”. Der ursprünglich aus dem nordamerikanischen Raum stammenden, mit Blues und Jazz Elementen verwobenen christlichen Musikrichtung verlieh der Gospelchor Unterhaching eine eigene, von Leidenschaft und Lebensfreude gekennzeichnete Note. Auch beim vielbeklatschten Konzert in St. Maria wurde die Musik dabei zum Mittel der Kommunikation, stets mit dem Ziel, den Menschen zumindest ein Lächeln zu entlocken. „Clap your hands and sing joyfully” (Klatscht in die Hände und singt mit Freude), ein zum 25-jährigen Bestehen des Chors komponierter Gospel-Kanon, darf als Motto der lebendigen Formation gelten. Dekan Gerd Möller, Leiter der katholischen Seelsorgeeinheit Weil am Rhein, bedankte sich für die besondere musikalische Bereicherung. Private Kontakte hatten das Konzert des Gospelchors aus dem bayrischen Unterhaching möglich gemacht, der die Einladung der Pfarrgemeinde denn auch gerne annahm und am Sonntag sogar den Gottesdienst zum Patrozinium mit gestaltete. Dirigentin und Kantorin Barbara Klose, eine langjährig erfolgreiche Kirchenmusikerin, die für ihre Arbeit bereits ausgezeichnet wurde, und bewies, dass „jung und dynamisch” zu sein, wie Gerd Möller sie bei der Begrüßung beschrieben hatte, keineswegs vom biologischen Alter abhängt, ließ den Chor  aufblühen. Obendrein knüpfte sie mit ihrer herzlichen Art eine Verbindung zum Publikum, das sich nicht aufs Zuhören allein beschränkte, sondern die ansteckende Fröhlichkeit und Ausdrucksfreude der Sängerschar zum Vorbild nahm, immer wieder mitklatschte, mitschnippte oder in den Gesang mit einstimmte. Gut zwei Dutzend Gospel, Spiritual und Traditional waren während der Fahrt des „Gospel Train” zu hören, gesungene Botschaften vom Glauben, der Berge versetzen kann, vom Lob und Dank für die Wunder und alles Schöne auf dieser Welt oder vom Felsen in der Brandung. Neben weithin bekannten Melodien wie „Down  by the riverside” gehörten auch selten gehörte Stücke wie „Down in the river to Prey”, dessen Wurzeln auf ein im Jahre 1867 erschienenes Buch über amerikanische Sklavenlieder liegen, zum Programm. Pianist Norbert Groh, Dozent an der Münchner Hochschule für Musik und Theater, begleitete die Stücke am Klavier, und trug außerdem mit Solo-Instrumentalstücken zum Programm bei. Der Gospelchor Unterhaching, der 1988 seinerzeit noch als Jugendchor gegründet wurde, ist Teil der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Unterhaching. Ein eigenes großes Sommerkonzert veranstaltet der Chor jeden Sommer in der Heilandskirche in Unterhaching, singt dort außerdem regelmäßig in den Gottesdiensten und zu verschiedenen Anlässen, und findet darüber hinaus noch den Antrieb, deutschlandweit und auf internationalem Parkett Konzerte zu geben. Rund 60 Sängerinnen und Sänger zählt der Unterhachinger Chor, darunter auch einige wenige externe Chormitglieder wie die Haltinger Gemeindereferentin Annette Heilig und Markus Dembowski, der den Chor aus Studienzeiten in München kennt.