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Weil am Rhein Wärmenetz wird erweitert

Weiler Zeitung
Rudolf Koger, Leiter der Stadtwerke (v.l.), Oberbürgermeister Wolfgang Dietz, Landrätin Marion Dammann und Markus Nägele, Geschäftsführer der Energiedienst Netze, freuen sich über den Start des gemeinsamen Projekts. Foto: Daniela Buch Foto: Weiler Zeitung

Gemeinschaftsprojekt von Stadt und Landkreis geht in Betrieb / Beitrag zum Klimaschutz

Von Daniela Buch

Weil am Rhein. Das Wärmenetz im Quartier Bleichäcker geht zum 1. Oktober in den Besitz der Stadtwerke Weil am Rhein über, die gleichzeitig mit dem Geschäftsfeld Wärmeversorgung starten. Das Wärmenetz wird für ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Weil am Rhein und des Landkreises Lörrach genutzt.

Wenn es um die Energiewende gehe, müsse man zwar viel reden, um zu überzeugen, aber genauso wichtig sei es, zu handeln, meinte Landrätin Marion Dammann bei der symbolischen Inbetriebnahme gestern Nachmittag. Für das Pflegeheim Markgräflerland biete sich eine kostengünstige, aber auch saubere Energiegewinnung. „Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit mit der Stadt Weil am Rhein, die als Beispiel für weitere Projekte dieser Art dienen kann”, sagte Marion Dammann.

„Wir bemühen uns als Stadt, unseren Teil zum Klimaschutz beizutragen. Wichtig ist uns, Konkretes in die Wege zu leiten, anstelle Konferenzen und Vorträge zu veranstalten”, sagte Oberbürgermeister Wolfgang Dietz.

Mit Hilfe des Blockheizkraftwerks, das im Keller der Markgrafenschule untergebracht  ist, eine Eigenstromversorgung zu realisieren, war zuvor nicht möglich, da die Stadt nicht selbst Betreiberin der Anlage war, was nunmehr der Fall ist. Der vorherige Besitzer, die Firma Elektra Birseck Münchenstein, hatte das Wärmenetz 15 Jahre lang betrieben.

Das Blockheizkraftwerk hat eine elektrische Leistung von 468 kW und wäre theoretisch in der Lage, Strom für mehr als 750 Haushalte zu erzeugen, nebenbei heißes Wasser zu liefern und die angeschlossenen Gebäude mit Wärme zu versorgen. Durch die parallele Erzeugung von Strom und Wärme wird ein Wirkungsgrad von fast 90 Prozent erreicht. Somit werde der Brennstoff Erdgas bestmöglich genutzt.

Durch den Zusammenschluss des Landkreises Lörrach, der das Pflegeheim Markgräflerland betreibt, und der Stadt Weil am Rhein wird künftig über ein Konzept zur Direktnutzung über 80 Prozent des für das Pflegeheim und die städtischen Gebäude – allen voran das Schulzentrum – benötigten Stroms, direkt über das Blockheizkraftwerk bezogen.

In den Neu- und Ausbau haben die Stadtwerke bisher 660 000 Euro investiert. Für 2016 ist geplant, das alte Blockheizkraftwerk auszutauschen und einen Pufferspeicher zu errichten, um die Leistung voll auszunutzen. Die Investitionskosten hierfür werden sich voraussichtlich auf rund 650 000 Euro belaufen.

In den nächsten Monaten sollen mit Hilfe der runderneuerten Regeltechnik Verluste im Wärmenetz möglichst  gering gehalten werden. Ziel der Stadtwerke ist es, das bestehende Wärmenetz zu erweitern und zu verdichten, um die vorhandenen Ressourcen bestmöglich auszunutzen. In der Danziger Straße wurden die ersten beiden neuen Gebäude bereits angeschlossen. Wie Rudolf Koger, der kaufmännische Leiter der Stadtwerke, betonte, sei das Netz  jederzeit offen für private Interessenten. Von den Anliegern ist bislang ein Hochhaus angeschlossen.

Den städtisch produzierten Strom können Privathaushalte nicht beziehen, da diese Möglichkeit  nur dem Erzeuger offen steht. An der Fernwärme jedoch, die gleichzeitig produziert wird, können alle teilhaben.

Der gesamte Einzugsbereich erstreckt sich über die Egerstraße und Bleichestraße im Süden, die Breslauer Straße im Norden, die Römerstraße im Osten sowie die Danziger Straße im Westen.

Mit dem Konzept für das Kraft-Wärme-Kopplungsverfahren war im Frühjahr 2013 das Unternehmen Energiedienst beauftragt worden.

Bereits 2012 war ebenfalls in Kooperation mit der Firma Energiedienst für das gesamte Stadtgebiet ein Energieatlas erstellt worden.

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