Von Joachim Pinkawa Weil am Rhein. Der in sechs Jahren von 24 auf 91 Kubikmeter angestiegene immense Wasserverlust in der Gartenanlage „Chrischonablick“ war zentrales Thema der Jahreshauptversammlung der Bahn-Landwirtschaft Karlsruhe, Unterbezirk Weil am Rhein. Aber auch der Geländeverkauf der Gärten „Im Rad“ und die Entschädigungen der Pächter wurden diskutiert. Vorsitzender Hans-Peter Brauer dankte den Mitgliedern für ihren Einsatz und die Unterstützung mit Fachwissen und freiwilligen Arbeitsstunden. Gleichzeitig äußerte er die eindringliche Bitte, die Gartenobmänner weiterhin tatkräftig zu unterstützen. Bevor Brauer seinen Geschäftsbericht vortrug, nahm er aber noch eine besondere Ehrung vor: Joachim Duttlinger wurde für seine 50-jährige Bahn-Tätigkeit ausgezeichnet. 355 Mitglieder im Unterbezirk Weil Brauer bilanzierte den Mitgliederstand der Unterbezirke Weil am Rhein, Bad Säckingen und Basel mit 444 Mitgliedern (davon 355 im Unterbezirk Weil) und einer Pachtfläche von rund 116 000 Quadratmetern. Als markanten Punkt gab es Informationen zum Thema „Wasserverlust“ in der Gartenanlage „Chrischonablick“, deren Wasserverlust inzwischen außerhalb jeglicher Toleranzgrenzen zu Buche schlägt: War 2008 noch ein Wasserverlust von 24,4 Kubikmetern festgestellt worden, so hat sich dieser Wert in 2014 mit 91,9 Kubikmetern nahezu vervierfacht. Brauer informierte über mögliche Gründe und eine entsprechende Lagebesprechung mit 16 Pächtern. Als Ursachen wurden Differenzen von Hauptzähler und Zwischenzähler, unterschiedliche Ergebnisse der Zählerarten sowie undichte Verschraubungen und Wasserventile diskutiert. All dies soll künftig regelmäßig überprüft und zusätzlich protokolliert werde. In den übrigen Gartengruppen sind die Verluste noch unterhalb der Toleranzgrenze. Ein weiterer, gewichtiger Punkt in Hans-Peter Brauers Tätigkeitsbericht war die Teilmitgliederversammlung im März in Haltingen, bei der es um den Verkauf der Gärten „Im Rad“ gengangen war. Das Gelände sei von der Firma Grossmann gekauft worden, und diese habe ihre Pläne zur Bebauung vorgestellt. Damit sei klar gewesen, dass die Fläche zum größten Teil einer neuen Nutzung zugeführt werden solle und die Firma die Pacht unter Einhaltung einer sechsmonatigen Frist zum Ende des Pachtjahrs beim Generalpächter, der Bezirksleitung Karlsruhe, kündigen könne. Die Bezirksleitung Karlsruhe ist dann dazu berechtigt, die Kündigung an die einzelnen Pächter auszusprechen. Ob und wie eine Entschädigung gemäß Bundeskleingartengesetz geleistet wird, sei von verschiedenen Faktoren abhängig und nicht geklärt. „Nur für einen kleinen Teil der derzeit 80 Pächter wird es ein Ersatzangebot geben. Die Rede ist von 18 Parzellen südlich der heutigen Anlage“, hatte es seinerzeit geheißen. Das hatte für erheblichem Unmut gesorgt. Die Bezirksleitung Karlsruhe sah sich seinerzeit außer Stande, das Gelände zu erwerben, und die Stadt Weil habe kein Interesse am Erwerb der bereits im Flächennutzungsplan von 2006 als bebaubares Gebiet ausgewiesenen Fläche. Brauer sah sich in diesem Vorgang als „machtlos“, irgendetwas zu bewirken, außer an einer positiven Abwicklung und Entschädigung mitzuwirken. Der Kassenbericht und auch der Kassenprüfbericht waren in Ordnung. Bei den Neuwahlen des Vorstands wurden Hans-Peter Brauer als Vorsitzender, Oliver Sommer als Schriftführer und Sven Keck als Kassierer in ihren Ämtern bestätigt. Michael Rüter wurde als neuer Kassenprüfer gewählt. Hans-Peter Brauer blickt inzwischen auf eine 39-jährige Vorstandstätigkeit zurück und erklärte sich mit einem Schmunzeln bereit, das Amt weiterzuführen, „so lange es mir in meinem Alter noch möglich ist“.