Weil am Rhein (sif). Weil-aktiv, die Interessengemeinschaft von Handel und Gewerbe, soll nach dem Rücktritt des Vorstands nicht aufgelöst, sondern gestärkt aus der Krise hervorgehen. So lautete jedenfalls die Botschaft am Mittwochabend bei einer Mitgliederversammlung mit 22 Teilnehmern. Es wird nun ein wohl letzter Anlauf unternommen, um mehr Mitglieder zu gewinnen und dadurch eine bessere Finanzbasis zu schaffen, damit mehr bewirkt werden kann. Auch muss ein neuer Vorsitzender gefunden werden. Vorsitzender Irimbert Kastl und sein Stellvertreter Markus Langhans wollen noch bis zur nächsten Mitgliederversammlung kommissarisch tätig bleiben. Bis dahin sollen möglichst  Nachfolger des Führungsteams feststehen. Irimbert Kastl führte nochmals die Gründe auf, die ihn und seine beiden Vorstandskollegen Markus Langhans und Volker Raps zum Rücktritt bewogen haben. Er beklagte mangelndes Interesse und Engagament für den Verein sowie mangelnden Rückhalt für den Vorstand.  Jeder denke nur an seine eigenen Interessen. Auch gebe es immer wieder Austritte. Kastl führte diese Entwicklung auch darauf zurück, dass es dem Weiler Einzelhandel dank des starken Einkaufstourismus’ sehr gut gehe, und viele deshalb keine Notwendigkeit für ein Mitwirken sehen würden. „Nur Not schweißt halt zusammen“, spielte Langhans auf die Sondersituation Grenzlage an. Zugleich machte Kastl deutlich, dass der Verein nur mit professioneller Unterstützung geführt werden könne. Das heißt: Es müsse jemand gefunden werden, der gegen Entgelt die Geschäfte führe wie in anderen Städten auch. Dazu bedürfe es aber einer besseren Finanzlage. Dies wiederum sei bei einem Jahresmitgliedsbeitrag von 100 Euro nur möglich , wenn mehr Firmen und Selbstständige Mitglied bei Weil-aktiv werden als die derzeit 100. Außerdem regte Volker Raps an, dass sich die Stadt Gedanken über die Einstellung eines Citymanagers machen sollte. „Es geht nicht ohne einen Verein, der die Interessen des Handels und des Gewerbes vertritt“, wandte sich Harald Ermuth, früherer langjähriger Vorsitzender des Gewerbevereins, gegen eine Auflösung. Zugleich machte er sich auch für eine Trennung von Handel und Gewerbe stark. Markus Wiedemann, selbst früher Vorsitzender, verdeutlichte, dass es in Weil sehr schwierig sei, einen Zusammenhalt herzustellen: „Jeder kehrt nur vor seiner eigenen Tür.“ Die Schwierigkeiten führte Martin Frey auch auf die Weiler Struktur mit der langen Hauptstraße zurück. „Appelle reichen nicht, es muss ein neues Konzept her und Leute, die mitarbeiten wollen. Anders funktioniert es nicht", sagte Kastl.