Weil am Rhein (sif). Die seit einem Jahr in Weil am Rhein bestehende Fachstelle für Wohnungssicherung, eine Abteilung des Fachverbands für Prävention und Rehabilitation in der Erzdiözese Freiburg, hat gute Arbeit geleistet. Das machte Stefan Heinz, Diplom-Sozialarbeiter und Leiter der in Lörrach angesiedelten Fachstelle, vor den Mitgliedern des Kultur-, Sport- und Verwaltungsausschusses deutlich, als er das erste Jahr dieser von der Stadt unterstützten Einrichtung bilanzierte. Mietschulden und finanzielle Probleme Ziel ist es, Menschen bei Mietschulden und finanziellen Schwierigkeiten, die zu einer Kündigung führen können, vor der Obdachlosigkeit zu bewahren. Ansprechpartnerin der Fachstelle Weil am Rhein   ist die Sozialarbeiterin Sylvia Ziegler. Im ersten Jahr haben sich 56 Familien  an die Fachstelle Wohnungssicherung gewandt, wobei der Großteil zugewiesen wurde, während 21 Prozent von sich aus um Hilfe gebeten haben. In 60 Prozent der Fälle konnte laut Heinz wirksam und erfolgreich geholfen werden. Den Anteil der erreichten Migranten, nämlich 50 Prozent, bezeichnete er als hoch. In 56,4 Prozent der unterstützten 56 Haushalte drohte eine Räumungsklage, in  weiteren 20 Prozent war diese schon terminiert. Mietschulden, Zwangsversteigerung und Eigenbedarfskündigung nannte Heinz in 12,7 Prozent der Fälle als Grund, weshalb sich diese Menschen an die Fachstelle gewandt haben. In knapp elf  Prozent war die Kündigung bereits ausgesprochen. Mietschulden (bei 81 Prozent der 56 erreichten Haushalte) ist die Hauptursache, weshalb Menschen den Verlust ihrer Wohnung haben befürchten müssen. Eigenbedarf wurde in 6,3 Prozent der Fälle geltend gemacht. Bei den 56 Fällen, die die Fachstelle im ersten Jahr ihres Bestehens in Weil am Rhein betreut hat, waren die betroffenen Mieter zu fast 75 Prozent entweder bei privaten Vermietern oder in einer Wohnung der privaten Wohnungswirtschaft untergebracht. 6,1 Prozent hatten zwar Eigentum, sind aber in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Nach Darstellung von Heinz ist es der Fachstelle gelungen, in 48 Prozent der Fälle die Wohnung zu sichern, und bei zwölf Prozent konnten neue Wohnungen vermittelt werden. Allerdings machte Heinz deutlich, dass es auf dem sehr angespannten Wohnungsmarkt in Weil am Rhein nicht einfach sei, überhaupt freie Wohnungen zu finden. Wenn man einen Blick auf die Haushaltsstruktur wirft, dominieren bei den Betroffenen mit fast 35 Prozent alleinstehende Männer ohne Kinder, gefolgt von Paaren ohne Kinder (16,3 Prozent), alleinstehende Frauen ohne Kinder (14 Prozent), alleinstehende Frauen mit Kindern (11,6 Prozent) und alleinstehende Männer mit Kindern (9,3 Prozent). Gute Kooperation mit Stadt und Wärmestube Lobend erwähnte Heinz die gute Kooperation mit den Einrichtungen des AK Sozialarbeit und der Stadt Weil am Rhein, ebenso die mit der Fachberatung für Wohnungslose in der Wärmestube und mit dem Erich-Reisch-Haus in Lörrach, wo Notschlafstellen organisiert werden konnten.