Angenehme Temperaturen und trockene Witterung, eine tolle Kulisse mit schätzungsweise 1500 Zuschauern und heitere Stimmung, auch später am verregneten Samstagabend in den Cliquenbeizen rund um den Lindenplatz, kennzeichneten das Narrenbaumsetzen. Es verwunderte deshalb nicht, dass die Narrenbaum-Aktivisten um „Bammert“ Tobias Nordmann und IG-Straßenfest-Chef Uwe Wissler zufrieden waren. Von Ralph Lacher Weil am Rhein. Vor großer Kulisse macht der Stichel-Einsatz erst so richtig Spaß, sagte Tobias Nordmann unterm 34. Narrenbaum. Stichel sind die hölzernen Teile, mit denen per Zacken-Kette der Narrenbaum in die Verankerung gehievt wird. Die Männer-Cliquen Rhy-Waggis und Räbbuure waren gekonnt im Einsatz. Diesen Einsatz moderierte Uwe Wissler, der Vorsitzende der IG Straßenfasnacht. Wie gewohnt umrahmten die Zinke-Waggis das gut eineinhalbstündige Zeremoniell, und Hanspeter Bader und Hartmut Dauter brieten Speckeier auf offenem Feuer. Der Narrenbaum ist laut Uwe Wissler 27 Meter lang und 726 Kilo schwer und gilt deshalb als außergewöhnlich, weil der Dolder vierfach ausgewachsen ist. Das Narrenbaumstellen zelebrierten die Männer von Tobias Nordmann nicht als närrisch-ausgelassenes Spektakel, sondern verbreiteten das Flair eines ernsthaft-gewissenhaften Handwerks. Unter den Gästen hatte Wissler nicht nur die VON-Oberen mit Klaus-Peter Klein aus Weil am Rhein an der Spitze, Rainer Schwitzer aus Freiburg und Markus Messmer aus Maulburg begrüßt, sondern auch Oberbürgermeister Wolfgang Dietz sowie Narrenbaumstell-Delegationen aus Schönau und Grenzach-Wyhlen. Wegen der aufkommenden kräftigen Windböen ließ Tobias Nordmann „Gas geben“. So rutschte die Tanne gegen 16.30 Uhr in die Verankerung. Später kletterte Zsolt Istenes mit seinen Steigeisen hoch und brachte den Tannen-Reisig-Ring mit den hölzernen Symbolfiguren der Buurefasnacht unter der Krone an. Rhy-Waggis-Cliquenchef Lucian Levante verkündete den von „Hebbi“ Stahl gedichteten Baumspruch (wir berichteten), während Uwe Wissler den Baumspruch von Rhy-Deufel-Mitglied Lukas Renk zum Besten gab: „Ihr wüssets alli, denn es isch wohr, scho wieder umme isch ä Johr. Un nümmi lang, dann stoht dä Traum, ä wunderschöne Narrebaum. Lueget Euch a, gaz Wiil stoht Chopf, vom gstandene Narr bis zum chleinschte Tropf.‘ Danach fetzte die Guggemusik „Zinke-Waggis“ zur Übergabe der Tanne mit schrägen Weisen, ehe der einsetzende Regen Akteure und Zuschauer vom Lindenplatz unter die schützenden Dächer der Cliquenstände und in die Domizile von Mooswaldsiechä, Rhy-Waggis und Spielmannszug vertrieb.