Das 20. Straßenfest, denn es gab damals einen Festumzug mit zwei Sechsspännern. Gustav Walter hatte die Pferde von Brauereien organisiert. Stadtmusk und Feuerwehr liefen in Uniformen mit, während Fasnachtscliquen ihre Kostüme trugen. Ein besonderer Hingucker beim Umzug war der Klientierzuchtverein, deren Mitglieder in Hasenlarven mitliefen. Das Straßenfest hat sich im Laufe der Jahrzehnte verändert. Natürlich, das ist doch ganz normal. Man muss sich stets aktuellen Gegebenheiten anpassen. Allein schon wegen der zunehmenden Bebauung entlang der Hinterdorfstraße waren wir zu Änderungen gezwungen. Freie Plätze sind weggefallen, statt Buden gibt es mehr Zelte und Verpflegungstände – bedingt auch durch die wachsenden Vorschriften. Hinzu kommt, dass die Vereine nicht mehr auf so viele freiwillige Arbeitskräfte zurückgreifen können.
Für eine Belebung und Aufwertung haben die kulturellen Beiträge gesorgt, die das Kulturamt seit einigen Jahren beisteuert. Das stimmt. Dafür bin ich Tonio Paßlick auch dankbar, denn diese Beiträge sind eine Bereicherung. Überhaupt unterstützt uns die Stadt stark. Im Rathaus hat man immer ein offenes Ohr, wenn wir mit einem Anliegen kommen. Hätten wir diese Unterstützung nicht, dann wäre ich heute nicht mehr im Organisationsteam. In der Vergangenheit sind immer wieder Vereine abgespungen, sei es aus Personalmangel, sei es, dass geklagt wurde, Aufwand und Ertrag stünden in keinem Verhältnis mehr. Wir waren mal 19 Vereine, heute sind es noch zwölf, die das Straßenfest bestreiten, sowie noch ein paar andere Teilnehmer. Wenn jemand sagt, es würden nur noch 800 Euro hängen bleiben, dann macht er etwas falsch. Wir hatten im vergangenen Jahr rund 20 000 Besucher an den drei Festtagen. Das zeigt doch, dass die Leute gerne hierher kommen.
Ist der Organisationsaufwand in all den Jahren größer geworden?
Er ist nicht größer geworden, aber einfacher – dank E-Mail. Außerdem habe ich mit René Winzer und Gabi Eberhardt sehr gute Unterstützung, wir sind ein eingespieltes Team. Jeder weiß, was zu tun ist, jeder kann sich auf den anderen verlassen. Dann ist organisatorisch für das kommende Wochenende alles in trockenen Tüchern" Im Prinzip schon. Ich muss nur noch den einen oder anderen Sponsor kontaktieren. Dank dieser Sponsoren und dank der Unterstützung durch Stadt kommen wir finanziell über die Runden.
Also kann das Fest starten.
Ja, ich freue mich, wenn es so weit ist und der OB am Freitag das erste Fass Bier ansticht.