Von Jasmin Soltani Weil am Rhein. Einen Eindruck von den Flüchtlingsunterkünften in den ehemaligen Zollhäusern in Otterbach haben sich Mitglieder des SPD-Ortsvereins am Mittwoch bei einer Begehung im Stadtteil verschafft. Weitere Themen waren die Verkehrsbelastung in der Siedlung und an der B 3, der Lärmschutz entlang der Bahngleise und die geplante Erweiterung der Sondermüllverbrennungsanlage in Kleinhüningen. 93 Flüchtlinge sollen der Stadt in diesem Jahr nach aktuellem Stand zugeteilt werden, berichtete Hauptamtsleiterin Annette Huber bei der Besichtigung einer der renovierten Wohnungen in der Basler Straße. Etwas mehr als die Hälfte der erwarteten Flüchtlinge sei bereits eingetroffen. In Otterbach hat die Stadt 230 000 Euro  für die Sanierung von drei ehemaligen Zollhäusern in der Nonnenholzstraße und in der Basler Straße investiert, um Wohnraum für 60 Personen zu schaffen. Das Gebäude in der Nonnenholzstraße ist bereits voll belegt. Drei Flüchtlingsfamilien mit je vier bis sechs Personen wohnen mittlerweile in den Drei-Zimmer-Wohnungen. Die beiden Gebäude in der Basler Straße mit je vier Wohnungen sollen 40 bis 44 Einzelpersonen Platz bieten. Eines der Häuser ist bereits fast voll. Mit Ausnahme einer leerstehenden Vier-Zimmer-Wohnung, die von den SPD-Mitgliedern besichtigt wurde, handelt es sich um Drei-Zimmer-Wohnungen. In den rund 14 Quadratmeter großen Zimmern können auch zwei Personen beherbergt werden, teilte Huber mit. Sie stellte aber klar, dass die Stadt keinen Einfluss auf die Zuweisungen habe. Deshalb könnten nicht alle Wünsche von Zuwanderern in punkto Zimmergenossen erfüllt werden. Bei der Sanierung der Wohnungen hat die Stadt Wert auf zeitgemäße Sicherheitsstandards gelegt, erläuterten Hervé Rosefort, der Leiter des Amtes für Gebäudemanagement und Umweltschutz (GMU), und sein Mitarbeiter Wolfram Schneider. Komplett saniert wurden deshalb Haustechnik, Heizung und Elektroninstallationen. Neu eingerichtet ist die Küche mit Kochplatte, Spüle und Regalen. Neben dem Badezimmer in den Wohnungen stehen auch jeweils drei neue getrennte Duschräume in den Kellern zur Verfügung sowie ein Waschraum mit Waschmaschinen. Auch Gemeinschaftsräume sind vorhanden. Bislang kommt ein Großteil der Flüchtlinge, die Weil am Rhein zugewiesen werden, vom Balkan, aber zunehmend auch aus Syrien, teilte Annette Huber mit. Vorwiegend habe die Stadt Familien untergebracht, insgesamt halte sich das Verhältnis zwischen Männern und Frauen die Waage, erläuterte sie auf Nachfrage von Jürgen Valley. Bei der sozialen Betreuung engagierten sich neben Mitarbeitern der Caritas und des Diakonischen Werks vor Ort die Ehrenamtlichen des „Willkommenskreises“ mit den drei Arbeitsgruppen Sprachförderung, Begegnungen und Begleitung im Alltag, die Huber auf  Matthias Dirrigls Frage kurz vorstellte. Den Erstkontakt zu den Flüchtlingen stelle, wenn gewünscht, Annette Heilig her und koordiniere alles Weitere. „Das hat bisher gut funktioniert“, sagte Huber, wies aber darauf hin, dass das Potenzial an Ehrenamtlichen begrenzt sei. Begrenzt  sei auch die Möglichkeit, Flüchtlingskinder in Kindergärten unterzubringen. Dazu gebe es zu wenige Plätze. Geregelt sei aber der Schulbesuch. Die Kinder erhielten in der Karl-Tschamber-Schule, der Rheinschule und der Markgrafenschule eine Sprachförderung. Über die Themen Lärmschutz und Verkehr berichten wir noch.