Weil am Rhein Zwei Kunstvereine – eine Ausstellung

Weiler Zeitung
Das Jurorenteam und Vorstandsduo der Gemeinschaftsausstellung des Vereins Bildende Kunst Lörrach und des Kunstvereins Weil am Rhein (v. l.): Ruth Loibl, Friedrich Resin, Marga Golz, Clemens Pflieger, Sigrid Schaub und Gabriele Menzer. Foto: Walter Bronner Foto: Weiler Zeitung

„Stapflehus“: Bildnerische und objektkünstlerische Definitionen des Begriffs „Reflection“ von 20 Kunstschaffenden

Von Walter Bronner

Weil am Rhein. Das war eine knifflige Aufgabe für das vierköpfige Juroren-Team: aus 110 Bewerbungen die 20 Künstlerinnen und Künstler für die erste gemeinsame Ausstellung des Kunstvereins Weil am Rhein und Vereins Bildende Kunst (VBK) Lörrach auszuwählen. Doch was ab heute, Freitag, unter dem Titel „Reflection – Kunst Südwest“ in der städtischen Galerie „Stapflehus“ gezeigt wird, darf als überzeugender Beleg für die Sorgfalt und Sachkenntnis gelten, mit denen Ruth Loibl, Gabriele Menzer, Clemens Pflieger und Sigrid Schaub zu Werke gingen.

Ihre Wahl fiel auf Mona Ardeleanu, Reinhard Bombsch, Peter Bosshart, Katharina Fekonja, Monika Grether-Ehrentraut, Insa Hofmann, Gerit Koglin, Luis Lenz, Sabine Mayer, Ulrika Olivieri, René Packeiser, Max Sauk, Kathrin Stalder, Jürgen Unseld, Nina Ruth Urban, Kathrin Wächter, Bernd Warkentin, Konstantin Weber, Thomas Willmann und Ulrich Wössner, die mit einem bis drei Werken an dieser Kunstschau beteiligt sind und zum vorgegebenen Thema erstaunlich vielschichtige Lösungen anboten.

Allerdings bietet die Bezeichnung „Reflection“ (Reflexion) auch eine Vielzahl an Definitionen von Rückstrahlung, Widerspiegelung, Abglanz bis zu Bedenken, Nachdenken, Besinnen. Für die Kompetenz der „Findungskommission“ spricht deshalb auch, dass sie jedwede bildnerische Umdeutung des Begriffs berücksichtigte und nicht zuletzt, dass sie auch etliche Kunstschaffende zuließ, die nicht Mitglied in einem der beiden Fördervereine sind.

Auffallend dabei ist die Dominanz der „wandbezogenen“ Kunstwerke, also Gemälde, Grafiken, Fotografien und bildhafte Mischtechniken. Wenige Arbeiten aus Ton und Carrara-Marmor, nebst je einer Installation aus papierenen Gefäßformen und Bronze sowie einer aus Holz, Kupferkabel, Metall und Spiegel und schließlich ein Gebilde aus Acrylmalerei, Fotografie, Holz und Pappe bilden die objektkünstlerischen Zutaten.

Gemeinsam mit dem Vorsitzenden-Duo Marga Golz (Lörrach) und Friedrich Resin (Weil am Rhein) war das Jurorenteam auch für die Platzierung der ausgewählten Werke zuständig, wobei deren schlüssige Gliederung auf die drei Räume im historischen Ambiente nicht minder überzeugend geriet. In einem Fall mussten sie sich auch „formatgebundenem“ Zwang fügen, denn zwei überdimensionale Fotoarbeiten waren zu groß für den schmalen Wendeltreppenaufgang zu den beiden Obergeschossen im Stapflehus.

Höchst gelungen ist auch die Gestaltung des Katalogs mit den Abbildungen der ausgestellten Werke sowie kurzen Textporträts und Selbstzeugnissen der Ausstellenden. Das dank generöser Sponsorengelder und ehrenamtlichem Einsatz führender Kräfte beider Vereine stellt das Druckwerk eine repräsentative Dokumentation dar.

Ein Vorwort dazu schrieb Landrätin Marion Dammann, die heute Abend auch den mit der Ausschreibung ausgelobten Kunstpreis (1200 Euro) an einen bisher noch nicht offiziell bekannten Aussteller übergeben wird. Die einführenden Worte zur Vernissage spricht VBK-Mitglied Friederike Völker. Vernissage ist um 19 Uhr.

  Dauer des Ausstellung bis 16 Juli; Öffnungszeiten jeweils Samstag von 15 bis 18 Uhr, Sonntag von 14 bis 18 Uhr. Begleitveranstaltungen sind ein Künstlergespräch am 2. Juli und eine Finissage am 16. Juli, beide um 16 Uhr.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading