Wembach Viele Arbeiten werden selbst erledigt

chs
Betriebsleiter Klaus Wuchner Foto: /Christoph Schennen

Würde im Verbandsklärwerk in Wembach eine vierte Reinigungsstufe eingeführt, müsste die Wassergebühr um zwei Euro je Kubikmeter erhöht werden. Dies erklärte Betriebsleiter Klaus Wuchner dem Gemeindeverwaltungsverband.

Betriebsleiter Klaus Wuchner hat in der Sitzung des Gemeindeverwaltungsverbunds (GVV) Schönau die Bilanz 2023 für das Verbandsklärwerk Wembach vorgestellt.

Die Kosten für den Bezug von Strom haben sich 2023 trotz Strompreisbremse im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt, berichtete er. Dieses Jahr zahlt der GVV für das Klärwerk deutlich weniger (61 156 Euro) als im Vorjahr (78 535 Euro), aber deutlich mehr als 2022 (36 616 Euro). Der Gesamtstromverbrauch erreichte 2023 einen Spitzenwert von 388 829 Kilowattstunden (KWh). Ein Teil des Stromverbrauchs könne selbst produziert werden durch das Blockheizkraftwerk und die Photovoltaik-Anlage. 2023 produzierten diese 218 442 KWh Strom. Der Fremdwasseranteil sei erneut gestiegen und betrug 2023 fast 80 Prozent.

Viel Eigenarbeit

Wuchner betonte, dass die Klärwerksmitarbeiter viele Dienstleistungen selbst abdecken würden. Sämtliche Pumpenwartungen und Ölwechsel würden zum Beispiel vom eigenen Personal vorgenommen, sagte Wuchner. Der Schwerpunkt der Arbeiten lag 2023 bei den Sanierungen der Kanalschächte, wofür ein Presswerkzeug angeschafft wurde. Für dieses Jahr seien weitere Kanal- und Schachtsanierungen geplant. Wuchner teilte mit, dass im Verbandsklärwerk das Hauptgebläse kaputt sei und ein neuer Motor eingebaut werden müsse. Um die Preissteigerungen beim Energiebezug zu kompensieren, setzen die Mitarbeiter günstigere Flockmittel ein. Diese dienen der Zusammenlagerung der Partikel im Wasser. Es wurde zwar mehr Flockmittel verbraucht, aber nicht so viel, dass die Kosten der Vorjahre überschritten wurden. Die Schlammentsorgungskosten würden nicht teurer.

Vierte Reinigungsstufe

Gemeinderätin Mechthild Münzer fragte nach Antibiotika und Betablockern im Abwasser. Um sie aus dem Abwasser zu filtern, müsste das Klärwerk eine vierte Reinigungsstufe einführen, erklärte Wuchner. Dies würde aber wiederum bedeuten, dass man die Abwassergebühr um zwei Euro pro Kubikmeter erhöhen müsste.

Manche Experten fordern, dass die Pharmaindustrie die höheren Kosten für eine verbesserte Klärleistung übernehmen solle, so Wuchner.

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