Wirbel um Davidstern Konzertveranstalter Lieberberg distanziert sich von Roger Waters

Almut Siefert

Vor seinem Konzert an diesem Mittwoch im Berliner Olympiastadion wird der ehemalige Pink Floyd-Frontmann Roger Waters von Teilen der jüdischen Gemeinde in Deutschland scharf kritisiert.

Berlin/Stuttgart - Vor seinem Konzert an diesem Mittwoch im Berliner Olympiastadion wird der ehemalige Pink Floyd-Frontmann Roger Waters von Teilen der jüdischen Gemeinde in Deutschland scharf kritisiert. Während Waters Show „The Wall“ ist auf einem ausgeblasenen Schwein neben anderen politischen und religiösen Symbolen ein Davidstern zu sehen. Die Frankfurter Konzertagentur Marek Lieberberg, die die Konzerte in Deutschland veranstaltet, sagte den Stuttgarter Nachrichten: „Die Marek Lieberberg Konzertagentur distanziert sich ausdrücklich von zweifelhaften, verunglimpfenden Metaphern, sieht jedoch keine Möglichkeit, in das Recht auf künstlerische Freiheit einzugreifen.“

Das Schwein sei schon im Mittelalter für antijüdische Hetzbilder verwendet worden, heißt es auch beim Jüdischen Forum für Demokratie und Antisemitismus in Berlin. Das American Jewish Committee hat den Berliner Senat aufgefordert, in der Sache zu intervenieren. Das Schwein und der Davidstern darauf hatten bereits vor dem ersten Deutschlandkonzert in Frankfurt Anfang August für Wirbel gesorgt. Die Agentur habe Roger Waters bereits vor dem Konzert in Frankfurt ausdrücklich auf die fragwürdige Benutzung der Symbolik hingewiesen, „und sowohl ihre Missbilligung als auch ihr Bedauern darüber zum Ausdruck gebracht.“

Waters wehrt sich gegen die Vorwürfe auf seiner Facebook-Seite: Außer dem Davidstern verwende er auch das Kreuz und den Halbmond. Die Symbolik des Sterns richte sich gegen die Politik des Staates Israel. Friedlich gegen diese zu protestieren sei nicht antisemitisch. „The Wall“ ist eine Show über Krieg, Tod, Zerstörung und Angst. Mehr als drei Jahrzehnte nach der ersten The-Wall-Tour von Pink Floyd und nach seiner Solo-Welttournee 2010 spielt Roger Waters „The Wall“ in diesem Jahr in europäischen Stadien.

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