Wittlingen Berichte aus Nordnigeria

Weiler Zeitung
Rebecca Bitrus ist ab heute in Wittlingen zu Gast. Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Pfingstgottesdienst in Wittlingen mit einem besonderen Gast

Wittlingen (ag). Zu einen besonderen Pfingstgottesdienst lädt die evangelische Kirchengemeinde Wittlingen-Schallbach am Sonntag, 24. Mai, um 11 Uhr in Wittlingen ein. Pfarrerin Christine Gühne hat die Nigerianerin Rebecca Bitrus zur Teilnahme eingeladen. Sie wird von ihren schrecklichen Erlebnissen mit der islamistischen Terrorgruppierung Boko Haram berichten.

Christine Gühne war einige Jahre in Nordnigeria in der theologischen Ausbildung tätig. Als sich die Situation mit Boko Haram im Jahr 2010 zuspitzte, entschloss sich ihre Familie, zu der auch kleine Kinder gehörten, schweren Herzens den Aufenthalt dort frühzeitig zu beenden. Doch viele enge Kontakte sind geblieben. Ihnen ist nun der Besuch von Rebecca Bitrus zu verdanken.

Die Nigerianerin leitet ein Flüchtlingslager in der Stadt Maiduguri inmitten des Haupteinflussgebiets von Boko Haram am Rande der Wüste. Hierhin flüchteten viele Frauen mit Kindern aus den umliegenden Dörfern, nachdem ihre Männer ermordert worden waren. 3000 Menschen haben in dem „Church Compound“, einem abgeschlossenen Areal in der Stadt, Zuflucht gefunden. Ob sie wieder in ihre Dörfer zurückkehren können, ist ungewiss. Spenden erhalten die Flüchtlinge von der Organisation „Widows Care“, die von einer Amtsvorgängerin von Christine Gühne in Nigeria gegründet wurde.

„Rebecca Bitrus hat dort viel geleistet“, sagt die Pfarrerin: „Während ihres Aufenthalts in Deutschland soll sie nun die Gelegenheit bekommen, sich ein wenig zu erholen.“ Die Nigerianerin will für ihre Sache aber auch Kontakte knüpfen. Zu ihrem Besuchsprogramm gehört der Aufenthalt in Wittlingen über Pfingsten.

Der Gottesdienst steht am Sonntag unter der Überschrift „Ich glaube und ich stehe dazu“. Für die Christin aus Nordnigeria ist dies alles andere als selbstverständlich, lebt sie doch in einem Umfeld, das von islamistischem Terror geprägt ist, unter dem die christliche Minderheit besonders leidet. Die Pfarrerin spricht von einem Zustand permanenter Bedrohung und dies obwohl das Nebeneinander verschiedener Religionen zuvor gut funktioniert habe. Von diesen schwierigen Lebensumständen, aber auch dem, was vor Ort schon geleistet werden konnte, wird Rebecca Bitrus am Sonntag im 11 Uhr-Gottesdienst erzählen.

Zeitgleich findet ein Kindergottesdienst statt. Im Anschluss wird zum gemeinsamen Mittagessen eingeladen.

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