Wittlingen (os). „Wittlingen ist auf einem gutem Weg“. Das sagte Bürgermeister Michael Herr in seiner Ansprache beim Neujahrsempfang am Samstagabend im Gemeindesaal. Nachdem Herr eingangs besonders seinen Amtsvorgänger und ersten Wittlinger Ehrenbürger Rolf Wohlschlegel sowie den schwäbischen, zweiten Ehrenbürger und Alt-Ortsvorsteher der Partnergemeinde dort, Konrad Hölz, willkommen geheißen hatte, blickte er auf das Jahr 2015 zurück. Es war das Jahr seiner Wiederwahl in die dritte Amtsperiode als Bürgermeister. Herr gab aber auch eine Vorschau auf das neue Jahr 2016. Im fünften Jahr in Folge blieb die Gemeinde Wittlingen im Kernhaushalt schuldenfrei. Sie gehört damit zu den Top 100 der 1101 Gemeinden in Baden-Württemberg. Mit dem Geleisteten könne man zufrieden sein, blickte der Bürgermeister deshalb zuversichtlich voraus. Klar im Fokus gestanden habe unter wirtschaftlichen Gesichtspunkte die Straßensanierung im Dorfkern. 2015 stand die Sanierung der Kirchstraße mit einem Volumen von insgesamt 640 000 Euro an. Die Arbeiten werden dieses Jahr weitergeführt. Engagiert hat sich Herr auch für eine bessere Internetversorgung. Darüber hinaus hat der Gemeinderat mit einer Veränderungssperre eine nicht ins Dorf passende Baumaßnahme verhindert. Wittlingen solle keine städtisch geprägte Entlastungssiedlung werden, weshalb sich die Gemeinde dem Sog einer Entwicklung mit ausufernden Gewerbe- und Wohnbaumaßnahmen und massivem Mehrgeschossbau entgegenstelle, sagte Herr. Im Herbst wurde eine günstige Gelegenheit zur Neubeschaffung eines Feuerwehrfahrzeugs genutzt. Der Gesamthaushalt für 2016 schaffe die wirtschaftlichen Grundlagen für anstehende Projekte und sei von anhaltend hohen Investitionen geprägt, von denen auch Unternehmer und Handwerker in nächster Umgebung profitierten, sagte Herr und nannte die Kirchstraßensanierung, die Sicherung des Kanderufers gegen Hochwasser auf Höhe des Sportplatzes sowie die Sanierung der Toilettenanlagen im Gemeindesaal als Beispiele. Gemeinsam mit dem Wasserverband werden in den neuen Hochbehälter oberhalb Wittlingens rund 700 000 Euro investiert. Aufgrund der anstehenden Zuweisung von Flüchtlingen werde aktuell eine Unterkunft vorbereitet. Aber auch notwendige Verbesserungen des öffentlichen Nahverkehrs waren bei der Neujahrsansprache ein Thema. Im Blick auf die gestiegenen Umlagen, kritisierte Herr, dass es äußerst bedenklich sei, dass Wittlingen von den prognostizierten Einnahmen in diesem Jahr in Höhe von 1,25 Millionen Euro nur knapp 40 Prozent zur Verfügung habe. Abschließend äußerte Herr noch seine Gedanken zu einem aktuellen überregionalen Thema: „Die Willkommenskultur ist unverrückbar mit einer Gastkultur verbunden. Den Rechten stehen in jeder Kultur übliche, bekannte Pflichten gegenüber. Wer einzeln oder gar in Gruppen gegen die unsere Gesellschaft zusammenhaltenden Werte verstößt, muss umgehend und nachhaltig zur Verantwortung gezogen werden.“ Bevor die Neujahrsbrezeln angeschnitten und unter anderem bei Wittlinger Wein die Kontakte untereinander gepflegt wurden, dankte der Bürgermeister allen ehrenamtlich Tätigen für ihren Beitrag zum sozialen Leben und zeichnete engagierte Mitbürger aus (wir berichten noch). Dank ging auch an den Gesangverein, der unter Leitung von Rosina Mundt für musikalische Umrahmung sorgte sowie an die Sternsinger, die dem Auditorium den Segen überbrachten.