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Wittlingen Pfarrhauskeller wird stabilisiert

Weiler Zeitung
Baustellenbesichtigung der Kirchstraße – bisher spielt das Wetter mit. Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Überraschungen bei den Straßensanierungsarbeiten führen zu Mehrkosten in Höhe von 45 000 Euro

Von Jutta Schütz

Wittlingen. Rund 510 000 Euro waren für die Sanierung der Kirchstraße und Teile der oberen Eichholen-straße veranschlagt – jetzt fallen die ersten Mehrkosten an, die sich auf 44 700 Euro belaufen, informierte Bürgermeister Michael Herr im Gemeinderat. Die erste „größere“ Überraschung war dabei die Auswirkung der Arbeiten auf das Tonnengewölbe des Pfarrhauskellers.

Durch den Erdabtrag drohte der Keller Schaden zu nehmen, erste kleine Risse wurden sichtbar. Der Grund dafür war schnell gefunden. Die Erdmassen im Straßenbereich vor dem Pfarrhaus stützen das Gebäude. „Die Baustelle liegt zu dicht am Haus, das als einziges wirklich direkt ohne kleineren Puffer an der Straße steht – da mussten wir etwas tun, damit hier nichts Schlimmeres passiert“, berichtete der Rathauschef.

In einem neuen Bodenverflüssigungsverfahren wurde Material in einen Teil der Baugrube eingefüllt, das nun erst mal aushärten muss – „das Material stabilisiert den Hang zum Pfarrhauskeller“, berichtete Ingenieur Willi Dahinten bei der Baustellenbesichtigung, die sich der Gemeinderatssitzung anschloss. Allein diese Sicherungsmaßnahme kostet nun rund 28 700 Euro.

Der Rest der Summe wird für die Verlegung neuer Leitungen benötigt, die sich nicht so ersetzen ließen wie geplant, denn Trinkwasser- und Abwasserleitung lagen unterschiedlich hoch. Zwei neue Schächte waren auch nicht geplant.

Zudem wurden bei mehreren Gebäuden alte Regenwassereinläufe gefunden, die teilweise wieder mit an die neuen Leitungen angeschlossen werden müssen.

Richtig abenteuerlich sieht derzeit die Notwasserversorgung in der Kirchstraße aus. Überirdisch verlaufen Schlauchleitungen von Haus zu Haus, werden durch Keller oder Schopffenster in die Gebäude geführt. „Sind die neuen Leitungen fertig, können wir nahtlos die Wasserversorgung von der alten Leitung auf die neue umstellen“, versicherte Willi Dahinten.

An den alten Leitungen konnte man übrigens die früher stark kalkhaltige Wasserqualität erkennen. „Wir hatten zum Beispiel ein Rohr mit einem recht üppigen 80er- Querschnitt, das hatte nur noch einen ganz kleinen Durchfluss, weil es fast zugekalkt war“, berichtete der Ingenieur.

Dahinten lobte die Kooperationsbereitschaft der Anwohner. „Die Informationsweitergabe läuft sehr gut“, sagte er. Bürgermeister Michael Herr will, wie schon bei der Baustelle in der Kirchholen-straße, mit den Anwohnern der Kirchstraße im Gespräch bleiben und weitere Baustellenbegehungen anbieten.

„Bisher ist diese Baustelle im Vergleich zu all den Schwierigkeiten, die in der Kirchholenstraße wegen nicht mehr bekannter Leitungen und auch zwei Hochwasserereignissen auftraten, richtig einfach“, hielt er fest. Das Wetter mache bisher super mit, die Baufirma sei gut organisiert. „Hoffen wir, dass es so weitergeht“, sagte Herr.

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