Wittlingen Szenario mit besonderen Herausforderungen

Weiler Zeitung
Schwierige Übung beim Aussiedlerhof in Wittlingen: Neben der Rettung einer gehbehinderten Person musste auch die Wasserversorgung erst aufgebaut werden. Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Feuerwehrübung: 60 Einsatzkräfte bei angenommenem Brand im Aussiedlerhof / Personen eingeschlossen

Wittlingen (jut). Was mehrere Feuerwehren im Kreis bei den Übungen zur Erlangung des Feuerwehrleistungsabzeichens eingeübt hatten, fand jetzt praktische Anwendung bei einer Großübung. Angenommen wurde ein Brand im Erdgeschoss des Aussiedlerhofs Baltensberger in Wittlingen.

Rund 60 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Wittlingen, Schallbach, Rümmingen, der Feuerwehr Lörrach, Abteilung Haagen, die mit einer Drehleiter kam, waren vor Ort, aber auch die Führungsgruppe Vorderes Kandertal und das DRK Wollbach. Viele Bürger aus Wittlingen, auch Bürgermeister Michael Herr, verfolgten die Übung.

Die Aufgabe: Eine Person konnte sich noch ins Freie retten, fünf weitere Personen waren vorgeblich noch im Gebäude eingeschlossen. Das Treppenhaus war verraucht und fiel als Fluchtweg aus.

Hinzu kam ein Szenario, das auch beim Leistungsabzeichen eine Rolle gespielt hatte. Im zweiten Obergeschoss des Aussiedlerhofs standen zwei Personen am Fenster und riefen um Hilfe. „Davon war eine Person nicht gehfähig, so hatten wir eine zusätzliche Schwierigkeit zu bewältigen, was bei alten Leuten aber durchaus realistisch ist“, erklärte Zugführer Knut Nabbefeld von der Wittlinger Wehr.

Zwei weitere Personen standen im ersten Obergeschoss auf dem Balkon an der hinteren Seite des Gebäudes und riefen ebenfalls um Hilfe. Eine Person wurde im verrauchten Treppenhaus vermisst.

Die Feuerwehr bildete zwei Abschnitte: Löschangriff und Menschenrettung mit Knut Nabbefeld und „Wasserversorgung“ vom Aussiedlerhof zum Neubaugebiet mit Zugführer Lukas Lobers. Als Gesamteinsatzleiter war Kommandant Mike Ernst vor Ort.

Mit Atemschutzgeräten betraten die Feuerwehrleute das Gebäude durch den Haupteingang. Die Nachbargebäude wurden abgeschirmt, um ein Übergreifen des Feuers zu verhindern. Die Menschenrettung erfolgte über die Drehleiter und eine tragbare Steckleiter an der hinteren Gebäudeseite. Die Person, die nicht gehfähig war, wurde mit einer Krankentragelagerung über die Drehleiter „gerettet“.

Das Gebäude musste belüftet werden. Rund 300 Meter Schlauch wurden verlegt, um die Wasserversorgung für die Löscharbeiten herzustellen. Die Betreuung und Versorgung der Geretteten und der Anwohner übernahm das DRK.

Die Führungsgruppe koordinierte dann den Gesamteinsatz, übernahm den Funkverkehr, führte eine Lagekarte, dokumentierte sämtliche Rückmeldungen und Nachforderungen und war Ansprechpartner der Leitstelle.

„Wir freuen uns, dass alle Rettungsarbeiten Hand in Hand gingen – und hoffen gleichzeitig, dass es nie zu solch einem Einsatz kommt“, sagten Nabbefeld und Lobers. Ein Dankeschön von Mike Ernst ging an Familie Baltensberger dafür, dass sie ihren Hof für die Übung zur Verfügung gestellt hatte.

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