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Zell im Wiesental Asylpolitik vor Ort: „Wir können das“

Markgräfler Tagblatt
Die Trommelgruppe „Djembala“ brachte afrikanisches Flair nach Zell - passend zu den Themen Asyl und Flüchtlingshilfe, die die Kommunen vor neue Herausforderungen stellen. Foto: Peter Schwendele Foto: Markgräfler Tagblatt

Das Thema Flüchtlingshilfe spielte beim gestrigen Zeller Neujahrsempfang eine wichtige Rolle

Zell (pele). Das Thema „Miteinander“ stellte Zells Bürgermeister Rudolf Rümmele beim gestrigen Neujahrsempfang der Stadt in einen größeren Zusammenhang: Die Veränderungen und Herausforderungen im Bereich der Asylpolitik. Diese würden auch die Kommunen Kraft kosten, „aber wir können das, yes, we can“, zeigte sich der Rathauschef überzeugt.

Zu Beginn seiner Ansprache gab Rümmele den Gästen im katholischen Pfarrsaal ein Rätsel auf, indem er von 6170 Einwohnern und dem Datum 3. Oktober 2013 sprach. Später lüftete er es und erinnerte an die Flüchtlingskatastrophe, die sich an diesem Tag bei der so viele Köpfe zählenden Stadt Lampedusa ereignete und bei der fast 400 Menschen ihr Leben lassen mussten.

Er sei fest davon überzeugt, dass „wir unsere beste Arbeit tun, wenn wir den Menschen in ihren Ländern helfen“, sagte Rümmele und erinnerte an die „Zeller Taifunhilfe“ für San Dionisio auf den Philippinen, bei der mittlerweile über 7000 Euro zusammen gekommen sind. Er sei aber gleichfalls davon überzeugt, so Zells Bürgermeister, „dass wir diejenigen, die in ihrer Heimat keine sichere Bleibe mehr finden, hier aufnehmen müssen.“

Und hierbei gibt es neue Entwicklungen, die beim Zeller Neujahrsempfang angerissen wurden. Präsentiert wurde eine Neujahrsbotschaft der baden-württembergischen Integrationsministerin Bilkay Öney, die die neuen gesetzlichen Bestimmungen erläuterte. Danach bat der Bürgermeister Elke Zimmermann-Fiscella, Sozialdezernentin des Landkreises auf die Bühne, die bekundete, dass man in der Asylpolitik 2014 vor großen Herausforderungen stehe. Zum einen brauche man deutlich mehr Plätze in Gemeinschaftsunterkünften für Asylbewerber als in der Vergangenheit, zum anderen würden in diesem Jahr rund 140 Menschen die Gemeinschaftsunterkünfte verlassen. Einige von den Flüchtlingen würden auch nach Zell kommen, so Zimmermann-Fiscella „und Unterstützung brauchen“. Die Sozialdezernentin hofft, dass sich „Patenkreise“ für die Flüchtlinge bilden.

Positive Voraussetzungen will auf jeden Fall Zells Bürgermeister bieten, „auch wenn Flüchtlingspolitik für uns an der Basis harte Arbeit bedeutet“. Er hofft,vor allem Jugendlichen, die Wohnraum brauchen, Angebote machen zu können. Rudolf Rümmele kritisierte in seiner Ansprache unter anderem die beständig wachsenden Waffenexporte von deutschem Boden aus und hielt fest: „Auch wir tragen mit unserer Politik dazu bei, dass es Flüchtlinge gibt.“

Weiterhin wies Zells Rathauschef darauf hin, dass in der Schwanenstadt mittlerweile 49 Nationalitäten beheimatet sind. Dennoch sei man nicht überfordert. Das aktuelle Schüren von Ängsten vor Zuwanderung aus Bulgarien und Rumänien bezeichnete Rümmele als „Schwachsinn“ und „unterste Schublade“. Dem setzte der Bürgermeister das Statement „Wir können Neubürger brauchen“ entgegen.

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