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Zell im Wiesental Aufklärung führt zum Erfolg

Markgräfler Tagblatt
Rund 200 Gäste nahmen am Zeller Neujahrsempfang teil. Foto: Anja Bertsch Foto: Markgräfler Tagblatt

Neujahrsempfang: Bürgermeister Rudolf Rümmele sprach über die aktuelle Flüchtlingssituation

Von Anja Bertsch

Etwa 200 Menschen von dies- und jenseits der Stadtgrenzen strömten am Mittwoch zum Neujahrsempfang in den katholischen Pfarrsaal.

Zell. Bevor es an der Zeit für Umtrunk und Austausch war, nutze Bürgermeister Rudolf Rümmele die Gelegenheit, Bilanz über das vergangene Jahr zu ziehen und Ziele für die kommende Zeit abzustecken. Dabei schlug der Gastgeber nachdenkliche Töne an, schließlich wirken sich die Folgen der weltweiten kriegerischen Auseinandersetzungen auch auf den Zeller Blauen - Stichwort Flüchtlingsunterbringung - aus.

Angesichts der großen Herausforderungen - ob in Klimaschutz oder in der Flüchtlingspolitik - sei es dringend nötig, diese anstehenden Aufgaben mit Kraft und Engagement anzugehen und den „Wind des Wandels“, von dem ein chinesisches Sprichwort spricht, zu nutzen. Oft falle es schwer, sich von Althergebrachtem zu lösen, das ja auch Bequemlichkeit und Sicherheit bedeute, räumte Rümmele ein; gleichwohl seien Veränderungen nötig.

Bei der Suche nach den Ursachen für die große Schar an Flüchtlingen etwa müssten auch die gerade wieder gestiegenen Waffenexporte aus Deutschland miteinbezogen werden: „Es stellt sich die Frage, ob wir hier in Europa die Menschen aufnehmen, die mit unseren Waffen aus ihrer Heimat vertrieben werden“, gab Bürgermeister Rümmele in Anlehnung an Theologin Marion Käßmann zu bedenken. Nicht zu vergessen unterm Stichwort Waffen: „Deutschland befindet sich im Krieg.“

Mit Stolz verwies Rümmele darauf, dass in Zell bereits über 30 Flüchtlinge auf dem privaten Wohnungsmarkt untergebracht werden konnten; durch Aufklärung in der Bevölkerung verspreche dieser Weg weiterhin Erfolg. Gleichzeitig sei man zuversichtlich, die Erwartungen zur Einrichtung einer Gemeinschaftsunterkunft in Zell erfüllen zu können, wandte sich Rümmele direkt an Landrätin Marion Dammann. Bei der Schaffung neuen günstigen Wohnraums müsse vor allem in kleine Einheiten investiert werden, „um eine Ghettoisierung zu vermeiden“.

Als erfreulich bezeichnete Bürgermeister Rudolf Rümmele in diesem Zusammenhang die Aktivitäten unter anderem der hiesigen Baugenossenschaft. Um jenseits der schieren Unterbringung auch bei der Integration voranzukommen, soll in Zell noch in diesem Monat ein Helferkreis gegründet werden, kündigte Rümmele an.

Ein wichtiger Aspekt ist die Integration der Flüchtlingskinder in Schulen und Kindergärten. Sei die Differenzierung ohnehin bereits ein wichtiges Merkmal der Realschule, so komme dieser Differenzierung für eine gelingende Integration nochmals verstärkte Bedeutung zu. Zell habe die Chance, bei der laufenden „Neuentwicklung von Realschule“ genau diese Komponente einfließen zu lassen.

Der Neujahrsempfang war für den Bürgermeister Gelegenheit für ein umfassendes Dankeschön an die hauptamtlichen Mitarbeiter der Gemeinde für ihren weit über den „Dienst nach Vorschrift“ hinausreichenden Einsatz. Ebenso dankte er den zahlreichen Ehrenamtlichen, „die die sportliche und kulturelle Vielfalt im Zeller Bergland erst darstellen.“ Namens des Gemeinderats gab Thomas Kaiser den Dank an das Stadtoberhaupt zurück. Für die musikalische Umrahmung sorgte ein Ensemble der Montfort-Realschule aus Lehrer Norbert Asal (Klavier), Julia Pfier (Querflöte) und Sandra Wenk (Gesang).

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