Zell im Wiesental „Brauchen einen weiteren Fachmann“

Markgräfler Tagblatt
Um eine Lösung für die Wärmeversorgung des Schulzentrums Zell umzusetzen, soll Hans Hildebrand als weiterer Fachmann zum Projekt stoßen. Foto: Sarah Trinler Foto: Markgräfler Tagblatt

Wärmeversorgung: Weiterer Experte für die Umsetzung der Wärmeversorgung des Schulzentrums nötig

Patentrechte, unklare Verantwortlichkeiten und verschiedene Expertenmeinungen sorgten für Diskussionen in der Gemeinderatssitzung am Montag.

Zell (sat). Die Wärmeversorgung des Schulzentrums Zell stellt eine größere Herausforderung dar, als anfangs gedacht. Nun entschied der Gemeinderat, einen dritten Experten mit ins Boot zu holen.

Im Juni vergangenen Jahres hatte der Gemeinderat den Auftrag für eine Gesamtkonzeption für die Wärmeversorgung des Zeller Bildungszentrums mit Stadthalle an das Ingenieurbüro Behringer vergeben. Dieser beinhaltet die Erneuerung und Optimierung der Erdwärme (Ersatzbeschaffung für die Wärmepumpentechnologie), den Anschluss an das Nahwärmenetz „Zell-West“ statt der bisherigen Gas- und Ölversorgung sowie die mittelfristige Planung zur wesentlichen Verbesserung des Gebäudebestands. Zur Planung hatte das Ingenieurbüro Behringer das Büro Delzer Kybernetik hinzugezogen.

„Nun brauchen wir einen weiteren Fachmann“, sagte Bürgermeister Rudolf Rümmele in der Gemeinderatssitzung. Zwischenzeitlich habe sich herausgestellt, dass Hans Hildebrand von der GEOStrom GmbH ein Patent für die Anlage besitze und sowohl Stadtbaumeister Peter Schneider als auch die Planer Behringer und Delzer der Auffassung sind, dass der Experte Hildebrand in die Planung miteingebunden werden sollte. Man könnte nun Hildebrands Anspruch rechtlich prüfen lassen, erklärte Rümmele, doch sehe er dies als nicht notwendig, da sogar die bisherigen Planer die Hinzuziehung empfehlen.

Bernd Schneider (CDU) tat sich schwer damit, dem Planungsauftrag an GEOStrom zuzustimmen, da sich dadurch die Planungskosten insgesamt erhöhen würden. Rümmele erklärte, dass Hildebrand ein Pauschalangebot von 30 000 Euro für Planung, Ausschreibung und Bauleitung abgegeben habe.

Ein weiterer Punkt, der vielen Gemeinderäten Sorgenfalten auf die Stirn trieb, war die offensichtliche Meinungsverschiedenheit unter den Planern. Hans Hildebrand favorisiert drei Kolbenwärmepumpen statt der vom Büro Delzer vorgeschlagenen Quantum-Wärmepumpe. „Drei Experten, drei Meinungen – jetzt wäre es an der Zeit, die Reißleine zu ziehen“, sagte Andrea Friedrich, Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler. „Wir haben jetzt alle Zutaten für eine totale Bauchlandung“, meinte Werner Ganter (CDU). Auch die vom Büro Behringer ermittelten Kosten in Höhe von 270 000 Euro könnten sich nun aufgrund der anderen Meinung Hildebrands über die Wärmepumpen erhöhen. „Ohne Hildebrand werden wir den nächsten Schritt nicht machen können“, betonte Rümmele.

Mit vier Enthaltungen beschloss der Gemeinderat, den Planungsauftrag für den Pauschalpreis von 30 000 Euro an die GEOStrom GmbH zu vergeben.

Die Ausschreibung soll Anfang 2017 erfolgen, damit die Arbeiten Anfang April 2017 beginnen können.

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