Das Unternehmen blühte. 1949 waren 1600 Menschen, sieben Jahre später bereits 2600 Menschen beschäftigt. „Der Zuzug vieler neuer Einwohner führte zu schnellem Wachsen des Handwerks, des Handels, der Gastronomie und der Zulieferbetriebe und sorgte für rasanten Wohnungsbau in Zell und im Oberen Wiesental“, sagte Müller, der die Meinung vertritt, dass die Stadt Zell nichts oder nur ganz wenig getan habe, um die Verdienste von Georg Färber um die Stadt und die Region gebührend zu würdigen.
1957 verstarb Georg Färber im Alter von 53 Jahren. Die Zeitschrift „Textil-Wirtschaft“ bescheinigte ihm einen „Marketing-Geniestreich“ erster Güte mit der Etablierung von Irisette am Markt, an der auch Dore Liesel Färber ihren gewichtigen Anteil hatte. Sie erfand die gestreifte bunte Bettwäsche, die damals mehr als unüblich war. „Irisette und der damit verbundene große wirtschaftliche Erfolg ist allein den Färbers zu verdanken. Sie waren das Erfolgsduo“, betonte der Referent, der von Dore Färbers Tochter Ursel erfahren hat: „Die ursprüngliche Idee entstand bei einem Glas Wein nach einem Abendessen . Mutti meinte, man müsse den Versuch mit etwas Bunterem starten, in hellen irisfarbenen Tönen.“
Und zum Schluss seines Vortrags lüftete Andreas Müller auch das „Geheimnis“ der Bedeutung des Namens: „Iris ist in der griechischen Mythologie die Göttin des Regenbogens.“ Und dessen vier Grundtöne sind nicht nur in der Regenbogenhaut des Auges, der Iris, sondern auch in den Farben der Bettwäsche zu finden. Da es nicht möglich war, die „Iris“ allein als Markennamen zu schützen, fügten die Zeller ein „ette“ hinzu und bescherten der Marke „den weichen und wohlklingenden Namen“.