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Zell im Wiesental E

Markgräfler Tagblatt
Das Schulzentrum soll künftig primär mit Erdwärme und ergänzend mit Nahwärme aus dem Netzverbund Zell-West versorgt werden. Foto: Peter Schwendele Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat: K

Seit mehr als zwei Jahren diskutiert der Gemeinderat über mögliche Konzepte für die künftige Wärmeversorgung des Zeller Schulzentrums. Am Montag wurde nun ein Finanzierungsbeschluss gefasst und die Ausschreibung beschlossen.

Zell (pele). Die Gesamtkosten liegen bei knapp 360 000 Euro (der Zuschussanteil beträgt 134 000 Euro). Beide relevanten und in der Vergangenheit kontrovers diskutierten Versorgungsstränge – die Erdwärme sowie der Anschluss ans Nahwärmenetz Zell-West – sind in das Konzept integriert.

„Wir haben die Überlegungen zu einem guten Ende geführt“, sagte Bürgermeister Rudolf Rümmele. Für den erkrankten Stadtbaumeister Peter Schneider versuchte der Rathauschef, das technische Konzept für die Wärmeversorgung zusammenzufassen: Über fünf Brunnen werde Erdwärme zu drei Wärmepumpen und weiter zu einem Wärmetauscher transportiert. Letzterer entscheide dann, ob es zur Versorgung der Schulräume einer weiteren Zufuhr von Nahwärme bedarf.

Konkret kann die Erdwärme dauerhaft 150 Kilowattstunden liefern; was bedarfsmäßig darüber hinausgeht, wird über die Nahwärme abgedeckt. Der Kilowattpreis soll bei 6,01 Cent liegen. Die Ausschreibung der Arbeiten soll im Herbst und die Ausführung im März 2018 erfolgen.

Hubert Sprich (CDU) zeigte sich zufrieden mit der gefundenen Lösung: „Das Ziel des Ganzen war es, die Erdwärme zu optimieren, das ist gelungen.“ Auch sein Fraktionskollege Bernd Schneider zeigte sich vom Konzept überzeugt. Allerdings rechne sich dieses beim derzeitigen Zustand der Gebäude noch nicht. Auch deshalb sei es wichtig, zeitnah in deren energetische Sanierung (Stichwort: „Neue Realschule“) einzusteigen, denn danach werde sich der eingeschlagene Weg auch rentieren. Anders sah es Werner Ganter, ebenfalls CDU, für den es der „völlig falsche Moment“ ist, in die Sache einzusteigen. In seinen Augen wäre es besser gewesen, zunächst die Gebäudesanierung abzuwarten, bevor in Sachen Energieversorgung Entscheidungen getroffen werden. Ganter stimmte denn auch gegen die Konzeptfestlegung.

Lob für das Konzept gab es dagegen von der SPD. Deren Fraktionssprecher Thomas Kaiser betonte, dass beide Stränge eine ökologische Energiegewinnung bieten würden. Besonders positiv sei die Erdwärmenutzung zu werten, da diese Energiequelle nie versiege. „Wir sind froh, dass wir jetzt an diesem Punkt sind“, sagte Kaiser, der sich überzeugt zeigte, dass sich das Modell nach der Gebäudesanierung auch als wirtschaftlich sinnvoll erweisen wird.

Die Fraktion der Freien Wähler enthielt sich komplett der Stimme. Die Begründung der Fraktionsvorsitzenden Andrea Friedrich: „Was hier wirklich richtig ist, kann keiner von uns mehr nachvollziehen.“ Es handle sich um einen unheimlich komplexen Vorgang, zu dem man in den vergangenen zwei Jahren viele Experten gehört habe – „und alle haben es unterschiedlich gesehen“, so Friedrich.

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