Unmut regte sich am Montag im Gemeinderat vor allem in der Fraktion der Freien Wähler, als es darum ging, weitere Arbeitsvergaben für die Sanierung und den Umbau der Stadthalle zu tätigen. Im Detail ging es um die Posten Trennvorhänge, Sportgeräte, Sportboden, Zargen, Türen und Fenster - also um Elemente, die nicht zuletzt in optischer Hinsicht auffallend sind. Von Peter Schwendele Zell. Hannelore Vollmer monierte, dass man jetzt die Halle ausrüsten wolle, ohne dass die Fraktionen wüssten, wie die einzelnen Angebote genau aussehen. Es fehle eine ordentliche Bemusterung im Vorfeld der Entscheidung. „Die Art und Weise, wie die Verwaltung hier vorgeht, finden wir nicht in Ordnung“, sagte Vollmer. Ähnlich äußerte sich Vollmers Fraktionskollegin Andrea Friedrich. Mit den knappen Vorgaben könne man nichts anfangen. Es gehe schließlich darum, wie die Halle hinterher aussehe, was für einen optischen Eindruck sie auf Besucher und Nutzer mache. Friedrich kritisierte weiter, dass es keine genauen Angaben zu den Sportgeräten gebe. „Wenn ich für 60 000 Euro einen Auftrag vergebe, habe ich ein Recht darauf zu wissen, was dieser beinhaltet“, sagte die FW-Fraktionssprecherin. Ihre Fraktionskollegin Silvia Chiarappa warf der Verwaltung vor, man habe versäumt, klar darzulegen, dass jetzt der „ganze innere Part“ des Hallenprojekts anstehe. Da es offenbar ein Gestaltungskonzept gebe, wäre es sinnvoll gewesen, dieses dem Gemeinderat in Gänze vorzustellen. „Die Innenausstattung hat eine besondere Wertigkeit für das Auge des Betrachters“, meinte Chiarappa. Bürgermeister Rudolf Rümmele wehrte sich gegen den Vorwurf, die Verwaltung habe mit Informationen gegeizt. „Wir haben immer alles offen kommuniziert“, so der Rathauschef. Er verwies auf den regelmäßig stattfindenden Jour Fixe zur Halle und auf die Projektgruppe. Außerdem habe es in letzter Zeit kaum eine Sitzung des Technischen Ausschusses gegeben, bei der es nicht auch um das Hallenprojekt gegangen sei. Bei Informationen gebe es nicht nur eine Bringschuld, sondern auch eine Holschuld. „Die Einwände kommen etwas spät, immerhin sind wir jetzt bei einem Vergabegrad für die Arbeiten von 80 Prozent“, meinte der Bürgermeister. Rümmele sagte weiter, dass etwa im Hinblick auf die Farbe der Vorhänge, der Böden oder der Türen jetzt noch gar nicht entschieden werde und dass es durchaus Gelegenheit gebe, hier eine Bemusterung in die Wege zu leiten. In Sachen Sportgeräte habe man sich vor der Ausschreibung eng mit den Schulen abgestimmt. Thomas Kaiser (SPD) verwies ebenfalls auf die Projektgruppe, in der schließlich auch alle Gemeinderatsfraktionen vertreten seien. Dort würden durchaus ausreichend Informationen fließen. Sein Fraktionskollege Erwin Vollmer konnte dagegen nicht nachvollziehen, dass bei wichtigen Vergaben im Gemeinderat der mit der Bauleitung beauftragte Architekt nicht zugegen ist. „Er soll sich die Zeit nehmen und darstellen, um was es geht“, forderte Vollmer. Man einigte sich schließlich darauf, dass in Kürze eine Sitzung des Technischen Ausschusses stattfinden wird, in der das Gestaltungskonzept in Gänze vorgestellt und diskutiert wird. Auf Anregung von Claudia Dolzer (SPD) soll diese Sitzung öffentlich sein. Die Vergaben wurden am Montag schließlich wie folgt getätigt (in aller Regel einstimmig): Trennvorhänge für rund 35 000 Euro an eine Firma aus Schwelm, Sportgeräte für rund 58 000 Euro an eine Firma aus Winnenden (Gegenstimmen von Hannelore Vollmer und Andrea Friedrich), Sportboden mit Heizung für rund 140 000 Euro an eine Firma aus Westerkappeln, Zargen und Türen (innen) für rund 30 000 Euro an eine Firma aus Lahr sowie Fenster und Türen (außen) für rund 49 000 Euro an eine Firma aus Efringen-Kirchen.