Zell im Wiesental Jeden Schüler individuell fördern

Markgräfler Tagblatt

Großer Andrang beim Tag der offenen Tür der Montfort-Realschule Zell / Neue Orientierungsstufe

Zell (hf). Bei ihrem Tag der offenen Tür am vergangenen Samstag präsentierte sich die Monfort-Realschule Zell (Morz) in ihrem besten Licht. Mit Präsentationen, Schau-Unterrichtsstunden für angehende Fünftklässler und einem breiten Informationsangebot stellte sich die Morz den Eltern und angehenden Schülern in allen Aspekten vor.

Interessierte Kinder und ihre Eltern strömten in Scharen zum Tag der offenen Tür bei der Morz. Auf der Showbühne in der Aula präsentierten Schüler musikalische Darbietungen von fetzig bis klassisch. Zum Schulangebot selbst konnten die Besucher bei einem Rundgang die verschiedenen Einrichtungen wie Mensa, Lernwerkstatt, Klassen- und Werkräume besichtigen.

Einen Einblick in den Schulalltag gewannen Kinder und Eltern bei den Vorstellungen der verschiedenen Fachbereiche, in denen Aufgaben gestellt oder Versuche gezeigt wurden, an denen die Besucher sich selbst beteiligen konnten. Ein „echter Renner“ waren die Schau-Unterrichtsstunden, bei denen die Noch-Viertklässler miterlebten, wie der Unterricht in einer fünften Klasse an der Morz abläuft.

Das Interesse der Kinder und vor allem der Eltern an der Schulform der Realschule war enorm. Den ganzen Tag über waren die Informationsstände des Elternbeirats, der Berufsorientierung sowie der Schulsozialarbeit umlagert. In mehreren Informationsveranstaltungen stellte Schulleiter Rolf Leuger die ganz neuen Entscheidungen der Landesregierung zur Stärkung der Realschulen vor. Aus diesen Präsentationen entwickelten sich lebhafte Diskussionen mit den Eltern, die zeigten wie groß das Interesse an der Realschule in der Region ist.

Rolf Leuger berichtete, dass die Morz derzeit 660 Schüler bei 51 Lehrkräften und 27 Klassen hat. „Bildungsziel unserer Schule ist der anerkannte mittlere Bildungsabschluss“, erläuterte der Rektor. Ab dem kommenden Schuljahr ist zusätzlich möglich, nach der neunten Klasse an der Realschule die Prüfungen zum Hauptschulabschluss zu machen. Im Unterschied zur Gemeinschaftsschule ist die Ganztagsbetreuung an der Realschule nicht verpflichtend, sondern kann von den Eltern jährlich frei gewählt werden.

Neu ab dem kommenden Schuljahr ist, dass die Klassen 5 und 6 als Orientierungsstufe betrachtet werden, zwischen denen es keine Versetzung gibt. Zu Beginn der fünften Klasse findet eine Lernstandsdiagnose statt, bei der über einen Test ganz individuell Stärken und Schwächen jedes Kindes ermittelt werden. Nach der sechsten Klasse wird eine Bewertung der Leistungsniveaus der Schüler durchgeführt, die in eine Einteilung in Grundniveau, mittleres oder erweitertes Niveau ermöglicht. Entsprechend dieser Einteilung wird ab der siebten Klasse der Unterricht in Deutsch, Mathematik und Englisch auf diesen unterschiedlichen Niveaus durchgeführt.

Dies gilt ebenfalls für die Lernangebote in der Lernwerkstatt. Ein Wechsel zwischen den verschiedenen Niveaus ist möglich. In der Lernwerkstatt sollen die Schüler an das selbständige eigenverantwortliche Lernen herangeführt werden. Die Schüler erhalten Aufgaben, die sie bearbeiten müssen. Wann und wie sie an diese Aufgaben herangehen, dürfen sie selbst bestimmen. Zur Unterstützung stehen jeweils zwei Lernbegleiter zur Verfügung, die helfen, wenn ein Schüler nicht mehr weiter kommt. Jeder Schüler hat pro Woche ein Gespräch mit seinem Lernbegleiter, bei dem über Lernfortschritt, Lernschwierigkeiten und das Potential der Schüler gesprochen wird. Das Gespräch wird protokolliert, über die Ergebnisse werden die Eltern informiert.

In der Diskussion mit den Eltern wurde Rolf Leuger gefragt, wo der Unterschied der Morz zur Gemeinschaftsschule liege. Neben der Freiwilligkeit der Ganztagsbetreuung verwies Rolf Leuger auf das Realschulkonzept. Ab der siebten Klasse gibt es an der Realschule Noten und Versetzungen, was die Orientierung erleichtern kann. „Wir können auf 40 Jahre erfolgreiche Abschlüsse in der Mittleren Reife verweisen“, betonte der Rektor. „Die Abschlüsse der Morz genießen bei weiterführenden Schulen und bei Arbeitgebern der Region eine sehr hohe Wertschätzung.

Weiter hob Leuger die durchgängige Konzentration aller Aktivitäten auf ein Bildungsziel hervor. „Wir arbeiten auf den mittleren Bildungsabschluss hin, und sonst auf nichts“, betonte Rolf Leuger. „Dabei gehen aber zwei Drittel unserer Schulabgänger auf weiterführende Schulen, vornehmlich zu beruflichen Gymnasien.

Eine Mutter fragte nach dem Sinn der Lernwerkstätten und dem individuellen Lernen. Rolf Leuger verwies auf die unterschiedlichen Gegebenheiten bei Kindern. „Wir müssen und wir wollen jedes Kind individuell betrachten und individuell fördern“, betonte der Rektor. Darum werde es in Zukunft die Niveau-Einteilungen im Unterricht geben, die es den Lehrern erlauben, sich genauer auf die einzelnen Schüler einzustellen.

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